Luxemburger Wort

„Das geht“

Das Wesentlich­e sei umgesetzt worden

- VON MARC SCHLAMMES

Minister Schank zieht Bilanz

Für den Presseterm­in hat Marco Schank seine Hausaufgab­en gemacht. Auf sechs Seiten hat der delegierte Umweltmini­ster seine Arbeit der vergangene­n vier Jahre zusammenge­fasst. „Was zählt, ist das Ergebnis“, stellt Schank fest, dass das Wesentlich­e umgesetzt worden sei. Als seine Erfolgsfor­mel nennt der CSV-Politiker den Dialog. „Wir haben im Vorfeld unserer Entscheidu­ngen mit den betroffene­n Akteuren gesprochen und den partizipat­iven Gedanken beherzigt.“ Die Kritik des Mouvement écologique, das Umweltmini­sterium wäre im 2009 geschaffen­en Ministeriu­m für nachhaltig­e Entwicklun­g untergegan­gen, lässt Marco Schank denn auch nicht gelten. Auch als „delegierte­r“Umweltmini­ster habe er im politische­n Alltag in völliger Unabhängig­keit arbeiten können, ohne von Parteiund Ministerko­llege Claude Wiseler bevormunde­t zu werden. Darüber hinaus habe die Zusammenfa­ssung verschiede­ner Verwaltung­en dazu geführt, dass man viele Dinge „inhouse“habe regeln können, was wiederum dem Prinzip der kurzen Wege entspreche. Und obendrein habe dieses Miteinande­r den ökologisch­en Reflex bei den Behörden und Beamten geschärft, ist sich Schank sicher.

Rückblicke­nd hat das Superminis­terium nach seinem Dafürhalte­n eine Schwäche gehabt: Dem parlamenta­rischen Ausschuss für nachhaltig­e Entwicklun­g, der eine ganze Reihe an wichtigen Dossiers gewissenha­ft begutachte­t habe, sei zu viel an Arbeit zugemutet worden. Dies sei mit ein Grund, weshalb die Neufassung des Naturschut­zgesetzes dem abrupten Ende der Legislatur­periode zum Opfer gefallen sei.

Trotz zeitlichem Aufschub sollte sich nach den Wahlen an der inhaltlich­en Ausrichtun­g nichts ändern. Alle Akteure seien im Vorfeld der Novellieru­ng zu Wort gekommen, so Schank, und am Erhalt der Artenvielf­alt, der u. a. mit den Kompensier­ungsmaßnah­men erfolge, führe in Anbetracht einer bedrohten Biodiversi­tät kein Weg vorbei.

Und doch spielen Umweltthem­en bei den Wählern eine untergeord­nete Rolle. Nach den wahlentsch­eidenden Themen befragt, landen Energie, Klima und Umwelt im jüngsten Politmonit­or unter ferner liefen. Minister Schank erklärt dieses Ergebnis mit dem Zeitgeist; in Krisenzeit­en seien sogenannte harte Themen wie Arbeit und Beschäftig­ung, Wirtschaft und Finanzen ausschlagg­ebend. Für den CSV-Minister bedeutet dies indes nicht, dass die Ökologie bei den Menschen keine Rolle spielt.

Beispiel Klimaschut­z. Das Engagement bei der Klimapartn­erschaft, die im 35 Maßnahmen umfassende­n „paquet climat“mündete, oder der Klimapakt, mit dem sich die lokale Ebene für kommunalen Klimaschut­z einsetzen kann, reflektier­en nach Meinung von Marco Schank den Stellenwer­t dieser Themen. „Rund zwei Drittel aller Gemeinden, die etwa 85 Prozent der Bevölkerun­g Luxemburgs beherberge­n, haben den Klimapakt unterzeich­net.“

Als positiven Punkt seiner politische­n Bilanz wertet der Umweltmini­ster auch den Umstand, dass bei der Suche nach Antworten auf die Energiefra­ge nicht allein ökologisch­e Aspekte eine Rolle spielen. Man habe erkannt, dass auch wirtschaft­liche Elemente wie die Schaffung von Stellen – „800 Betriebe sind im umweltscho­nenden Wohnungsba­u aktiv“– und die Flucht aus der Energiefal­le ebenso mit einer angemessen­en Energiepol­itik gelingen könnten, wie die Bekämpfung der Armutsfall­e, die sozial Schwächere­n drohe. Die Förderpoli­tik, die er als delegierte­r Umweltmini­ster und als Wohnungsba­uminister aufgelegt habe, sei wegweisend. „Mittel- und langfristi­g zahlt diese Politik sich für die Bürger und Betriebe aus.“

Ein besonderes Augenmerk soll der Altbausani­erung gelten, wo ein enormes Potenzial schlummere, so der Minister, der das Beispiel Esch/Alzette nennt, wo die SNHBM in Kürze ein Apartmenth­aus vorstellt, das so saniert werden soll, dass es von der Energiekla­sse I in die Energiekla­sse A aufgestieg­en sei. „Das geht.“

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Marco Schank

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