Den ökologischen Fußabdruck vor Au
Ziel des Downshiften: ein Wirtschafts
Das „Think global – Act local“ist bei vielen längst vergessen. Gepriesen wird heutzutage das „Einfache Leben“. Der „Global Footprint“ist ein möglicher Ausgangspunkt zu dieser neuen Art des Lebens.
Nachhaltiges Leben geht zunächst einmal durch den Magen. Ökologisch denken beginnt der Mensch meistens erst dann, wenn er in einen gesunden Bio-Apfel beißt. Das tut er oft wegen des besseren Geschmacks und auch der eigenen Gesundheit zuliebe. Später mag daraus eine Lebensphilosophie werden, und auf das gesunde Essen folgen das gesunde Leben und das gesunde Denken. Gesundes Leben kann heißen mehr Bewegung, mehr zu Fuß, mehr mit dem Fahrrad und vor allem weniger mit dem Auto. Und gesundes Denken kann bedeuten das Bewusstsein schärfen, dass in anderen Teilen der Welt Menschen gibt, die irgendwie Opfer unserer vollmundigen Lebensart sind, und dass Rohstoffe nicht unendlich vorhanden sind.
Doch zurück zum Bio-Apfel: Als Bioläden plötzlich biologisch angebautes Obst aus Übersee verkauften, wurden einige hellhörig. Ist ein Apfel oder ein Kürbis aus Südafrika, der weite Strecken zurücklegen musste, bevor er in unserem Einkaufskorb landete, überhaupt noch „bio“? Ist der CO2-Abdruck eines Nicht-Bio-Apfels aus Luxemburg vielleicht nicht doch geringer als jener eines Bio-Apfels, der per Schiff oder Flugzeug über mehrere Tausend Kilometer nach Luxemburg gebracht wurde?
Bio, fair oder lokal? Die Sache ist komplex: Was tun, wenn zusätzlich die einheimische Bio-Tomate in einem geheizten Treibhaus herangezüchtet wird? Oder mein nichtbiologischer, dafür lokaler Apfel von Herbst bis Frühjahr in einem Kühlhaus schlummert? Ist dieser Apfel stärker mit Energie behaftet als der Bio-Apfel oder gar der Nicht-Bio-Apfel, der im Winter frisch aus der Südhalbkugel kommt?
Anderes Beispiel, dieselbe Thematik: Soll ich freilaufende Rinder aus Argentien vorziehen oder Hofhaltungstiere in Luxemburg, die eventuell mit Sojabohnen aus Brasilien gefüttert werden und für deren Anbau man den Amazonas rodet?
Noch komplizierter wird es, wenn man die Wirtschaftsethik miteinfließen lässt: Fairgehandelt oder nicht? Muss es Quinoa aus Peru sein, nur weil die Körner fairgehandelt sind? Oder sollte ich doch lieber Weizen oder Mais auftischen, den der Landwirt aus der Nähe angebaut hat? Hat nicht auch er mit