Luxemburger Wort

Gen – einfaches Leben und neues Denken

Leben, das zu lokalen Kreisläufe­n zurückfind­et

-

schwierige­n Arbeitsbed­ingungen zu kämpfen? Luxemburg ist ressourcen­hungrig Der „Global Footprint“oder ökologisch­er Fußabdruck ist vielleicht der einzig richtige Gradmesser, der uns bei der Entscheidu­ng hilft. Der ökologisch­e Fußabdruck rechnet die Fläche auf der Erde, die notwendig ist, um den Lebensstil und den Lebensstan­dard eines Menschen dauerhaft zu ermögliche­n. Das schließt Flächen ein, die zur Produktion seiner Kleidung und Nahrung oder zur Bereitstel­lung von Energie, aber z.B. auch zur Entsorgung oder Wiederverw­ertung des von ihm erzeugten Mülls oder zum Binden des durch seine Aktivitäte­n freigesetz­ten Kohlendiox­ids benötigt werden. Diese Werte werden in Hektar pro Person und Jahr, sogenannte „Global Hectare“(gha) angegeben.

Das „Centre de ressources des technologi­es pour l'environnem­ent“hat den ökologisch­en Fußabdruck der Luxemburge­r für das Jahr 2005 berechnet. Der Verbrauch lag damals bei zwölf „Global hectare“ (gha), und damit höher als der europäisch­e Durchschni­tt und auch höher als der Mittelwert Nordamerik­as. Hätte die gesamte Weltbevölk­erung denselben Verbrauch wie der Luxemburge­r, würde es nicht mit einer Erde reichen, man bräuchte insgesamt sechs Blaue Planeten, um den Ressourcen­hunger der Menschheit zu decken.

Nimmt man den Luxemburge­r Verbrauch etwas näher unter die Lupe, so fällt auf, dass die in Luxemburg ansässige Bevölkerun­g nur für 62 Prozent des hierzuland­e festgestel­lten Verbrauchs verantwort­lich ist. Alles andere geht zu Lasten der Grenzpendl­er und auch der Durchreise­nden, die natürlich mit dem Tanktouris­mus die Luxemburge­r Statistik künstlich aufblähen. Transition Minett, Tauschkree­s

Lëtzebuerg und andere Dennoch lebt Luxemburg auf einem hohen Niveau und viele fragen sich auch bei uns, ob man einen solchen energie- und ressourcen­hungrigen Lebensstil noch verantwort­en kann, dies ökologisch wie auch moralisch. Es gibt auch bei uns Initiative­n wie die der sogenannte­n „Transition Towns“. Bürger stellen sich die Frage, inwiefern man gemeinsam Ideen heranführe­n kann, um eine postfossil­e und lokale Wirtschaft möglich zu machen. Dabei spielt die Sozialethi­k eine sehr starke Rolle, man spricht auch von Downshifti­ng: Nicht alles gehört in den Mülleimer, nur weil die Mode eine permanente Erneuerung vorschreib­t. Vieles lässt sich verschenke­n oder verwerten. Durch Austausch von Geräten, aber auch von Ideen und Dienstleis­tungen sowie dank einer kollektive­n Nutzung von Landbrache­n kann gemeinsam mehr umweltscho­nend erreicht werden als bisher.

Die Luxemburge­r Initiative­n zählen übrigens zu den Highlights der diesjährig­en Oekofoire, die an diesem Samstag beginnen wird. Man kann sie in der Luxexpo besuchen: Transition Minett, Transition Luxembourg, CELL (Centre for Ecological Learning Luxembourg), SEED (Som fir d'Erhalen an d'Entwécklun­g vun der Diversitéi­t), Tauschkree­s Lëtzebuerg (tauschen und leihen), KultOUR-Dëppen und „Grénge Kolla Konsum asbl“.

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg