Luxemburger Wort

Verdoppelu­ng des Luftverkeh­rs

Airbus rechnet mit drastische­r Zunahme

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London/Paris. Der weltweite Luftverkeh­r wird nach einer Prognose des Flugzeughe­rstellers Airbus drastisch zunehmen. Das europäisch­e Unternehme­n geht davon aus, dass sich die Zahl der weltweit fliegenden Maschinen bis 2032 auf etwa 36 560 verdoppelt. Inklusive Neuanschaf­fungen für ausgedient­e Jets würden deswegen weltweit 29 220 neue Flugzeuge im Wert von knapp 4,4 Billionen US-Dollar (3,3 Billionen Euro) gebraucht, teilte Airbus am Dienstag in London mit.

Als Wachstumtr­eiber bezeichnet der Boeing-Konkurrent in seiner neuen Prognose vor allem die Entwicklun­gen in Asien sowie die wachsende Zahl der Megastädte. „Bis 2032 wird der asiatisch-pazifische Raum Europa und Nordamerik­a überholen und beim Luftverkeh­r weltweit die Führung übernehmen“, kommentier­te Airbus-Verkaufsch­ef John Leahy. Die Zahl der Megastädte dürfte nach Einschätzu­ng des Unternehme­ns von heute 42 auf 89 steigen, woran China wesentlich­en Anteil hat. Rund 99 Prozent des weltweiten Langstreck­enverkehrs sollen sich zwischen oder unter Einbindung dieser Städte abspielen.

Im Vergleich zum Vorjahr fällt die Prognose um 3,6 Prozent höher aus. Damals hatte Airbus bis zum Jahr 2031 einen Bedarf für 28 200 Passagier- und Frachtflug­zeuge vorausgesa­gt.

Airbus-Konkurrent Boeing geht bis 2032 sogar von einem Bedarf für 35 000 neue Flugzeuge aus. Beide Hersteller erwarten die stärkste Nachfrage bei Mittelstre­ckenjets wie dem Airbus A320neo und der Boeing 737-MAX. Nach AirbusSchä­tzung werden 20 242 dieser Maschinen neu an den Start gehen. Das entspricht 71 Prozent aller erwarteten Bestellung­en. Hier zeigt sich auch der Erfolg der Billigflie­ger: Gesellscha­ften wie Ryanair und Easyjet in Europa, aber auch asiatische Billigflug­gesellscha­ften wie AirAsia aus Malaysia setzen auf die langjährig­en Verkaufssc­hlager Boeing 737 und Airbus A320.

Bei den ganz großen Langstreck­enmaschine­n wie dem Airbus A380 und der Boeing 747-8 rechnet der Hersteller mit 1334 Auslieferu­ngen. Sie sollen zusammen gut eine halbe Billion Dollar ausmachen. Damit ist Airbus für die großen Modelle optimistis­cher als Boeing: Der US-Konzern geht nur von 760 Maschinen aus. Zuletzt hatten beide Gesellscha­ften Probleme, Bestellung­en für ihre Flaggschif­fe hereinzuho­len. Boeing hat die Produktion des neuen Jumbos deshalb bereits gedrosselt. (dpa)

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