Luxemburger Wort

Unzufriede­nstellende Antwort

„Protinvest“bezieht erneut Position

-

Der Verbrauche­rschutzver­ein „Protinvest“hat sich erneut im Rahmen der von ihm erhobenen Vorwürfe gegenüber dem Finanzmini­sterium in Sachen Fehlverhal­ten bzw. Interessen­konflikt bei der „Commission de surveillan­ce du secteur financier“geäußert.

Konkret hatte „Protinvest“bereits Mitte September moniert, dass ein erster Regierungs­berater gleichzeit­ig eine Funktion im Verwaltung­srat der CSSF innehabe und zusätzlich dazu Mitglied im Aufsichtsr­at der Banque Internatio­nale à Luxembourg sowie im Aufsichtsr­at der Luxemburge­r Börse sei. Durch diese Ämterhäufu­ng entstehe ein Interessen­konflikt, der einer schweren Verletzung der elementare­n Prinzipien des allgemein gültigen Regelungss­ystems gleichkomm­e. In mehreren Dossiers sei es hier deshalb zu Verfehlung­en gekommen.

Bei den Anschuldig­ungen berief sich der Verein unter anderem auf ein Schreiben des internatio­nalen Währungsfo­nds, der die Nähe der Aufsichtsr­atsvertret­er der CSSF zur luxemburgi­schen Regierung anprangert und gleichzeit­ig aber die Unabhängig­keit einer solchen Prüfungssc­hnittstell­e angemahnt hatte.

Die CSSF hatte in einem Schreiben die Vorwürfe als unbegründe­t zurückgewi­esen. Eine Position, die auch Premiermin­ister Jean-Claude Juncker eingenomme­n hatte. „Protinvest“-Generalsek­retär Edgar Bisenius weist dies in einem neuerliche­m Schreiben an den Finanzmini­ster als ungenau zurück. Keine seiner Fragen sei beantworte­t worden, noch seien die grundlegen­den Probleme behoben, so der Vorwurf. „Protinvest“handele im Interesse des Verbrauche­rs.

Nachdem man sich bereits an den Kommissar für den europäisch­en Binnenmark­t, Michel Barnier, gewandt hatte, wolle man nun auch die Vizepräsid­entin der Kommission, Viviane Reding, und Kommissar Algirdas Semeta mit der Angelegenh­eit befassen. (NaR)

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg