Börsen legen Verschnaufpause ein
Der Euro-Stoxx-50 legt 0,6 Prozent auf 2 923 Punkte zu
Aktien Europa
Die Börsen in Europa nehmen sich eine Pause. Weder die Bundestagswahl am Wochenende noch die US-Geldpolitik oder die Aussagen der Europäischen Zentralbank liefern momentan den entscheidenden Impuls, die AktienIndizes zu bewegen. So halten die Investoren ihr Geld zunächst fest. An der Börse heißt es dann: Die Anleger schauen von der Seitenlinie zu. Der Dax schloss mit einem Plus von 0,3 Prozent bei 8 664,60 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 legte um 0,6 Prozent auf 2 923 Punkte zu. Dabei gehörten die Börsen in Athen, Mailand und Madrid zu den größeren Gewinnern.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland verfehlte am Vormittag die Erwartung der Marktteilnehmer knapp. Dem Dax versetzte die Bekanntgabe zunächst einen kleinen Dämpfer, das Börsenbarometer erholte sich aber schnell wieder. Der Ifo-Index legte im September auf 107,7 Punkte nach 107,5 Punkten im August zu. Im Konsens war ein Anstieg auf 108 Punkte erwartet worden.
Übergeordnet verunsichert die Geldpolitik der US-Notenbank zunehmend viele Akteure. Die Fed hatte zuletzt wider Erwarten doch nicht ihre monatlichen Anleihekäufe von 85 Milliarden Dollar gedrosselt. Seitdem liefern FedMitglieder in öffentlichen Auftritten unterschiedliche Signale darüber, wann es denn tatsächlich soweit sein könnte. Dazu wurden kritische Stimmen sogar innerhalb der Fed laut, die die Glaubwürdigkeit der Notenbank gefährdet sehen.
Aber auch die Europäische Zentralbank wird nicht müde, den Märkten weitere Liquidität anzubieten. Nachdem EZB-Präsident Mario Draghi am Montag die Tür für einen weiteren Langfristtender weit öffnete, wiederholte der österreichische Notenbankpräsident Nowotny am Vormittag das Angebot. „Ich gehe davon aus, dass die EZB auf einer der kommenden Ratssitzungen einen Fahrplan für weitere Langfristtender vorlegt“, so ein Zinshändler.
Die Ankündigung weiterer Liquiditätsspritzen von der europäischen Zentralbank verfehlte ihre Wirkung nicht. Der Euro tendiert gegenüber dem Dollar tendenziell leichter und fiel unter die Marke von 1,35. Die Renditen der europäischen Staatsanleihen kamen auf breiter Front zurück. So rentierten die Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 7 Basispunkte leichter bei 1,85 Prozent.