Milliarden-Angebot für Blackberry
Viele Fragen bleiben noch offen
Waterloo. Blackberry hat einen Kaufinteressenten gefunden, doch die Zitterpartie für den einst übermächtigen Smartphone-Pionier ist noch lange nicht vorbei. Der 4,7 Milliarden Dollar schwere Deal steht noch auf wackeligen Füßen. Und selbst wenn er zustande kommt, bleibt die entscheidende Frage: Was ändert sich mit einem neuen Besitzer? In den vergangenen Monaten verpuffte Blackberrys Offensive mit einem neuen Betriebssystem, weil Kunden kaum Interesse zeigten. Wie will ein branchenfremder Investor das umkehren, wenn er auch noch die zusätzliche Last einer teilweise auf Pump finanzierten Übernahme tragen muss?
Bisher ist nur bekannt, dass der Milliardär Prem Watsa und seine Holding Fairfax Financial die Übernahme für 4,7 Milliarden Dollar auf die Beine stellen wollen. Unklar ist unter anderem, wie viel davon sie selbst aufbringen wollen und wie hoch eventuelle Kredite ausfallen könnten. Banken dürften bei dem Deal zweimal überlegen, bevor sie einen Kredit gewähren: Blackberry kann zwar immer noch Reserven von 2,6 Milliarden Dollar vorweisen – doch der Geldberg ist bereits um mehrere hundert Millionen geschmolzen und es gab bisher keine Anzeichen für eine Besserung des Geschäfts.
Auch ist bisher nicht bekannt, wer die Partner bei dem Deal sein könnten. In der US-Wirtschaftspresse fällt immer wieder der Name des Gründers und einstigen Co-Chefs Mike Lazaridis. Doch er ist einer der zentralen Verantwortlichen für die heutige Misere des einstigen Super-Schwergewichts.