Ehrung für „einen wirklich großen Europäer“
Zwei Auszeichnungen für Premier und Ex-Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker in Berlin
Berlin. Für seine Verdienste um die Einigung Europas ist der scheidende Luxemburger Premierminister Jean-Claude Juncker mit dem „Preis der Deutschen Gesellschaft“ausgezeichnet worden. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble würdigte den langjährigen Regierungschef und Ex-Chef der Eurogruppe gestern in Berlin als einen wirklich großen Europäer.
Juncker sei ein begnadeter Vermittler zwischen Frankreich und Deutschland, stehe als Brückenbauer aber auch für die Vielstimmigkeit Europas. Europa brauche Juncker weiter, sagte Schäuble: „Daran gibt es keinen Zweifel.“In seiner Dankesrede ging JeanClaude Juncker auf die Zukunft Europas ein. „Europa bleibt vor allem ein Friedensprozess. Aber heute und mehr noch morgen bauen wir Europa fast aus nationalen Gründen. Denn ohne Europa zählt unsere Stimme nicht mehr in der neuen Welt von morgen. Also müssen wir sowohl unseren europäischen Stolz als auch unseren Glauben in die Zukunft unseres gemeinsamen Abenteuers wiederfinden.“Mehr als 400 Gäste hatten sich für die Preisverleihung eingefunden. Ex-Finanzminister Theo Waigel sagte seine Teilnahme daran nach Regierungsangaben aus persönlichen Gründen ab.
Nach bilateralen Gesprächen am Nachmittag verlieh die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dem Luxemburger Premier gestern Abend das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Damit würden seine großen Leistungen für das deutsch-luxemburgische Verhältnis, vor allem aber auch für die europäische Integration gewürdigt, hieß es vor einem Abendessen für Juncker im Gästehaus der Regierung im Schloss Meseberg bei Berlin. (dpa/C.)