„Sech zu Christus bekéieren“
Erzbischof Hollerich rief zur Verwirklichung einer lebendigen und missionarischen Kirche auf
Start der diözesanen Initiative in der Echternacher Basilika
Im Rahmen der Willibrordusoktave und am Fest des hl. Willibrord lancierte Erzbischof Jean-Claude Hollerich vorgestern in Echternach die diözesane Initiative „Se convertir au Christ / Sech zu Christus bekéieren“. Mit diesem geistlichen Aufbruch steht Jesus Christus – der Ursprung, die Mitte und das Ziel des christlichen Glaubens – im Mittelpunkt. Dieser spirituelle Prozess endet am Pfingstmontag (9. Juni) nächsten Jahres. Die Zusammenkunft begann mit einer Recollectio für die Priester und hauptamtlichen Mitarbeiter der Diözese, der sich ab 19.30 Uhr ein diözesanes Abendgebet anschloss, zu dem Erzbischof Hollerich alle Gläubigen eingeladen hatte. Es gab schon zur Zeit Jesu Menschen, die die Auferstehung leugnen. Nicht nur, dass sie sich agnostisch – „Wir wissen nicht, ob die Toten auferstehen werden.“– gegenüber dieser Frage verhalten: Die Sadduzäer leugnen sie schlechthin. Die im Judentum sich seit dem 2. Jh. v. Chr. immer weiter als Lehrmeinung ausbreitende Auferstehung der Toten lehnen sie ab. Sie richten sich im Evangelium dieses Sonntags mit einem verfänglichen Fallbeispiel an Jesus: Wessen Frau wird in der Ewigkeit jene sein, die nach dem Tod des einen immer den nächsten von sieben Brüdern geheiratet hat? Damit wollen sie den Auferstehungsglauben lächerlich machen.
Zunächst begrüßte Bischofsvikar Leo Wagener die rund 150 Teilnehmenden in der Echternacher Basilika, bevor ein Austausch unter den Anwesenden (meist in Zweiergruppen) über ihre prägendste Jesus-Perikope erfolgte.
Anschließend führte Erzbischof Hollerich in die Initiative „Se convertir au Christ“ein. In seiner Ansprache legte er das erste Kapitel des Markusevangeliums (1, 115), in dem die Mission Jesu thematisiert wird, aus und bezog sich gleichzeitig auf die Kirche und die Gläubigen in Luxemburg. Er betonte, dass man in diesem Jahr der Bekehrung die Liebe zu Jesus wieder aufleben lassen und den Glauben nach außen tragen solle. Eine Kirche, die nicht missionarisch sei, sei nicht die lebendige Kirche Jesu. Der Bischof allein könne keine Antworten auf die Fragen geben, die wir uns in diesem Zusammenhang stellen. Diese müssten alle gemeinsam finden und sie könnten sich dabei an das Markusevangelium anlehnen. Der Erzbischof unterstrich weiter, dass er davon überzeugt sei, dass jeder und jede der Anwesenden dazu berufen sei, in dieser Kirche mitzuarbeiten und dass er in alle volles Vertrauen habe.
Im Zeichen des gemeinsamen Gebets Am frühen Abend fand eine Eucharistiefeier in der Basilika statt, deren Hauptzelebrant Erzbischof Hollerich war, der von zahlreichen Konzelebranten umgeben war. In den Lesungen ging es um Jes 52, 7-10 sowie 1. Kor 1, 18-25 und Gegenstand des Evangeliums war Mk 16, 15-20. In seiner Predigt befasste sich Erzbischof Hollerich mit dem hl. Willibrord, dessen Missionierung auch für uns ein Beispiel sein könne. Er unterstrich, dass wir uns auch von der Heiligen Schrift prägen lassen sollten, um uns zu Jesus zu bekehren und unseren Glauben weiterzugeben. Erzbischof Hollerich nannte gute Gründe, weshalb Religionsunterricht in einer offenen und pluralen Gesellschaft seine Daseinsberechtigung habe, für den sich laut Statistik zudem mehr als eine breite Mehrheit der Eltern einsetze. Und er sagte, dass Kinder und Jugendliche im Zentrum unserer Sorge sein sollten. Der Erzbischof betonte außerdem, dass wir für die Werte eintreten müssten, die wir für wichtig hielten.
Anschließend folgte eine eucharistische Anbetung in der Basilika, und zur gleichen Zeit konnten die Gläubigen im Kreuzgang in kleinen Gruppen zusammenfinden, um sich des Weiteren auszutauschen.
Die Aussendungsfeier ging mit einem Abendgebet zu Ende. In einer Ansprache widmete Erzbischof Jean-Claude Hollerich die diözesane Initiative „Se convertir au Christ“dem hl. Willibrord. Bei diesem Abendgebet luden auch Christiane Kremer-Hoffmann (Service de la Pastorale) und Marc Jeck zur Meditation hinsichtlich eines Bildes aus dem Codex Aureus, das den Teilnehmenden ausgehändigt worden war, ein.
Abschließend bedankte sich Bischofsvikar Leo Wagener ausdrücklich bei allen, die bei der Vorbereitung und Umsetzung der Feier mitgewirkt hatten. Schließlich zogen die Gläubigen am Grab des hl. Willibrord vorbei. www.cathol.lu: für weitere Informationen zu dieser Initiative und dem thematisierten Infomaterial, beispielweise den Broschüren „Sech zu Christus bekéieren / Se convertir au Christ. Démarche spirituelle“und „La foi de nos ancêtres. Appel à la conversion“.