Luxemburger Wort

Prozesse

-

Nun haben wir wieder eine aufregende Woche im „Bommeleeër­prozess“hinter uns. Sage und schreibe 83 Verhandlun­gstage hat er bereits gedauert. Und niemand weiß, wann – wenn überhaupt – das „dicke“Ende kommt. Es ist sicherlich ein brisantes Thema und versorgt die Gerüchtekü­che an den Stammtisch­en reichlich mit Nahrung. Daneben aber laufen auch noch eine ganze Menge anderer Gerichtsaf­fären, über die in den Zeitungssp­alten ausgiebig berichtet wird. Und es gibt Prozesse, die endlos dauern. Sie sind die Milchkühe der Anwaltskan­zleien. So steht Maier seit Monaten schon mit Müller vor Gericht wegen eines Erbschafts­streits. Aber der Prozess kommt nicht von der Stelle. Deshalb fragt Maier seinen Anwalt: „Soll ich dem Richter nicht mal ein paar Kisten mit exquisiten Weinen aus den besten Lagen meiner Weinberge schicken? Vielleicht hilft das.“Der Anwalt ist entsetzt: „Um Himmels willen, nein! Das wäre das Schlimmste, das Falscheste, was Sie tun könnten. Dann würden Sie den Prozess garantiert verlieren, denn das wäre ein Fall von übelster Bestechung.“Bei der Hauptverha­ndlung gewinnt Maier glatt. Der Anwalt gratuliert ihm und sagt: „Wer weiß, wie das Ganze ausgegange­n wäre, wenn Sie meinen Rat nicht befolgt und die Dummheit mit dem Wein begangen hätten.“Darauf Maier verschmitz­t: „Ich hatte dem Richter dennoch zwei Kisten besten Weines geschickt, allerdings im Namen von Müller ...“Emile

Newspapers in German

Newspapers from Luxembourg