Leader-Beitritt ist besiegelt
Trotz weitergehender Einigkeit in Sachfragen bleiben die Debatten am Ratstisch weiter angespannt
Obwohl es in den anstehenden Sachfragen eigentlich kaum Differenzen gab, blieb am Donnerstag auch die jüngste Sitzung des Gemeinderats Vichten von zähen Wortwechseln zwischen der ehemaligen und der neuen Gemeindeführung über vermeintliche Verfehlungen oder Versäumnisse des einen bzw. des anderen geprägt. Ein Schlagabtausch, der einmal mehr auf beiden Seiten an den Nerven zehrte, um letztlich doch niemanden voranzubringen ... Wie gesagt, große Meinungsunterschiede in der Sache zeigten sich am Donnerstag nicht. So sprachen sich die Ratsmitglieder einstimmig für den Beitritt der Gemeinde zur neuen Leader-Region des Kantons Redingen und der Gemeinde Mertzig aus, die zum Start der neuen Leader-Periode 2015 aus der Taufe gehoben wird.
Der Leader-Verantwortliche Fons Jacques hatte zuvor einen Überblick über die Ziele der Initiative gegeben, die sich als Ideentisch sämtlicher Aktivakteure einer Region versteht, die gemeinsam Impulse und Projekte im Sinne der Entwicklung des ländlichen Raums anstoßen sollen. Mit überschaubaren Mitteln
viel bewegen Bei der Umsetzung könne dann bestenfalls von Mitteln aus nationalen wie aus europäischen Töpfen profitiert werden, so Fons Jacques, der von einer Plattform sprach, die mit überschaubaren Budgets viel bewegen könne. Bürgermeister Camille Scheuren berichtete
Aus dem Gemeinderat Vichten
Obwohl die Abänderungen im Grunde von allen Ratsmitgliedern begrüßt wurden, entsponn sich im Anschluss dennoch eine zähe Debatte über angebliche Verfehlungen oder Versäumnisse der jetzigen bzw. der vorigen Gemeindeführung, wobei vor allem die Frage nach der Rolle und den Befugnissen der beratenden Kommissionen die Gemüter erhitzte.
Mit Blick auf die geplanten Abänderungen der Bautenverordnung hätte er sich, auch wenn er diese prinzipiell befürworte, eine Stellungnahme der Bautenkommission gewünscht, meinte etwa Rat Nico Maréchal, der forderte, dass allgemein vor Abstimmungen im Gemeinderat Gutachten der zuständigen Kommissionen vorliegen sollten. Wie der Schöffenrat dagegen erklärte, sei es gar nicht die Aufgabe der Kommissionen, dem Gemeinderat vor jeglichen Beschlüssen schriftliche Stellungnahmen vorzulegen. Die beratende Rolle der Kommissionen bestehe vielmehr darin, auf mögliche Hürden oder Gefahren bei der Umsetzung von Vorhaben aufmerksam zu machen.
Divergierende Ansichten zur Rolle der Kommissionen In Ermangelung eines schriftlichen Gutachtens der Bautenkommission wurden die Abänderungen schließlich mit den Gegenstimmen der Räte Nico Maréchal, Marco Kugener, Luc Recken und Romain Siebenaller nur mehrheitlich bewilligt.
Weiterhin wurde am Donnerstag beschlossen, im Zuge der Straßenbauarbeiten in Michelbouch nun zugleich auch das Kanalnetz mitzuerneuern. Ferner wurden mehrere Subsidien bewilligt, so für die „Viichter a Mäerzeger Geschichtsfrënn“(2 000 Euro), die „Seniorefrënn“(1 000 Euro) und für die regionale Pfadfindergruppe in Grosbous (500 Euro für 2013 bzw. 300 Euro für 2014). Weiterhin informierte der Schöffenrat, dass Jean-Paul Nilles der Gemeinde zwei wertvolle Statuen zu schenken gedenkt. Die eine soll weiterhin in ihrer Kapelle verbleiben, die andere wird später in den Räumen der „Geschichtsfrënn“ihren Platz finden.