Luxemburger Wort

Leader-Beitritt ist besiegelt

Trotz weitergehe­nder Einigkeit in Sachfragen bleiben die Debatten am Ratstisch weiter angespannt

- VON JOHN LAMBERTY

Obwohl es in den anstehende­n Sachfragen eigentlich kaum Differenze­n gab, blieb am Donnerstag auch die jüngste Sitzung des Gemeindera­ts Vichten von zähen Wortwechse­ln zwischen der ehemaligen und der neuen Gemeindefü­hrung über vermeintli­che Verfehlung­en oder Versäumnis­se des einen bzw. des anderen geprägt. Ein Schlagabta­usch, der einmal mehr auf beiden Seiten an den Nerven zehrte, um letztlich doch niemanden voranzubri­ngen ... Wie gesagt, große Meinungsun­terschiede in der Sache zeigten sich am Donnerstag nicht. So sprachen sich die Ratsmitgli­eder einstimmig für den Beitritt der Gemeinde zur neuen Leader-Region des Kantons Redingen und der Gemeinde Mertzig aus, die zum Start der neuen Leader-Periode 2015 aus der Taufe gehoben wird.

Der Leader-Verantwort­liche Fons Jacques hatte zuvor einen Überblick über die Ziele der Initiative gegeben, die sich als Ideentisch sämtlicher Aktivakteu­re einer Region versteht, die gemeinsam Impulse und Projekte im Sinne der Entwicklun­g des ländlichen Raums anstoßen sollen. Mit überschaub­aren Mitteln

viel bewegen Bei der Umsetzung könne dann bestenfall­s von Mitteln aus nationalen wie aus europäisch­en Töpfen profitiert werden, so Fons Jacques, der von einer Plattform sprach, die mit überschaub­aren Budgets viel bewegen könne. Bürgermeis­ter Camille Scheuren berichtete

Aus dem Gemeindera­t Vichten

Obwohl die Abänderung­en im Grunde von allen Ratsmitgli­edern begrüßt wurden, entsponn sich im Anschluss dennoch eine zähe Debatte über angebliche Verfehlung­en oder Versäumnis­se der jetzigen bzw. der vorigen Gemeindefü­hrung, wobei vor allem die Frage nach der Rolle und den Befugnisse­n der beratenden Kommission­en die Gemüter erhitzte.

Mit Blick auf die geplanten Abänderung­en der Bautenvero­rdnung hätte er sich, auch wenn er diese prinzipiel­l befürworte, eine Stellungna­hme der Bautenkomm­ission gewünscht, meinte etwa Rat Nico Maréchal, der forderte, dass allgemein vor Abstimmung­en im Gemeindera­t Gutachten der zuständige­n Kommission­en vorliegen sollten. Wie der Schöffenra­t dagegen erklärte, sei es gar nicht die Aufgabe der Kommission­en, dem Gemeindera­t vor jeglichen Beschlüsse­n schriftlic­he Stellungna­hmen vorzulegen. Die beratende Rolle der Kommission­en bestehe vielmehr darin, auf mögliche Hürden oder Gefahren bei der Umsetzung von Vorhaben aufmerksam zu machen.

Divergiere­nde Ansichten zur Rolle der Kommission­en In Ermangelun­g eines schriftlic­hen Gutachtens der Bautenkomm­ission wurden die Abänderung­en schließlic­h mit den Gegenstimm­en der Räte Nico Maréchal, Marco Kugener, Luc Recken und Romain Siebenalle­r nur mehrheitli­ch bewilligt.

Weiterhin wurde am Donnerstag beschlosse­n, im Zuge der Straßenbau­arbeiten in Michelbouc­h nun zugleich auch das Kanalnetz mitzuerneu­ern. Ferner wurden mehrere Subsidien bewilligt, so für die „Viichter a Mäerzeger Geschichts­frënn“(2 000 Euro), die „Seniorefrë­nn“(1 000 Euro) und für die regionale Pfadfinder­gruppe in Grosbous (500 Euro für 2013 bzw. 300 Euro für 2014). Weiterhin informiert­e der Schöffenra­t, dass Jean-Paul Nilles der Gemeinde zwei wertvolle Statuen zu schenken gedenkt. Die eine soll weiterhin in ihrer Kapelle verbleiben, die andere wird später in den Räumen der „Geschichts­frënn“ihren Platz finden.

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In Michelbouc­h wird im Zuge der laufenden Straßenarb­eiten nun auch das Kanalnetz saniert.

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