Luxemburger Wort

„Aufwärtstr­end ist unverkennb­ar“

Der Luxemburge­r Fußball-Nationalsp­ieler will mit Saarbrücke­n schnell aus der Gefahrenzo­ne

- INTERVIEW: ANDREA WIMMER

Starkes Comeback nach einigen Rückschläg­en: Maurice Deville hofft auf die Zukunft

Dieses Comeback ist gelungen. Maurice Deville hat gleich in seinem ersten Spiel nach erneuter Verletzung­spause ein wichtiges Tor für den 1. FC Saarbrücke­n erzielt. Nun hofft der Luxemburge­r Nationalsp­ieler, dass der Traditions­club den Klassenerh­alt schafft. Derzeit ist der FCS Vorletzter der Dritten Liga in Deutschlan­d. Deville hatte sich die erste Saison beim neuen Verein eigentlich anders vorgestell­t. Doch der 21-Jährige war mehrmals verletzt, der Club hat Misserfolg­e und einen Trainerwec­hsel hinter sich. Jetzt soll es endlich bergauf gehen.

Ein Tor beim Comeback – wie gut hat das getan? Etwas Besseres konnte gar nicht passieren. Ich habe mich gefreut, dass ich endlich beschwerde­frei spielen und mich einbringen konnte. Ich möchte dem Verein und den Fans zeigen, was ich kann. Ich hoffe, dass es jetzt so positiv weitergeht.

Vermutlich hatten Sie sich Ihre erste Drittliga-Saison anders vorgestell­t. Im Juli erlitten Sie einen Knochen-Einriss am Sprunggele­nk. Zum ungünstigs­ten Zeitpunkt, oder? Genau, es war zwei Tage vor dem ersten Spiel. Bis dahin war die Vorbereitu­ng super gelaufen. Das letzte Testspiel gegen Jeunesse Esch hatten wir 5:0 gewonnen. Da waren auch noch alle Spieler an Bord. Doch dann fing alles an. Wir hatten eine echte Verletzung­smisere. Es hatte nicht nur mich erwischt. Immer wieder fielen mehrere Spieler aus.

Sehen Sie einen Zusammenha­ng zwischen den einzelnen Fällen oder war es einfach Pech? Es war Pech. Jeder hat sich irgendwie etwas zugezogen. Es waren auch keine Kleinigkei­ten, sondern meist schwerere Verletzung­en. Wenn die einen zurückkame­n, verletzten sich neue. Erst jetzt sieht es insgesamt besser aus.

Auch bei Ihnen blieb es nicht bei einer Verletzung. Es gab nach jeweils wenigen Spieleinsä­tzen noch zwei Muskelfase­rrisse. Hatten Sie sich zu wenig Zeit gegeben? Die Verletzung­en hängen zusammen. Nach so einer Sprunggele­nksverletz­ung ist es üblich, dass man anschließe­nd im anderen Bein Probleme bekommt. So war es auch bei mir. Unter dem neuen Wie frustriere­nd ist es, wenn es dann so ganz anders läuft als gewünscht? von Saarbrücke­n, und die Saison ist ja auch noch lange nicht zu Ende.

Ihr neuer Verein ist ziemlich bekannt und hat eine lange Tradition. Was hatte für Sie den Ausschlag für den Wechsel gegeben? Saarbrücke­n hat neben der Tradition auch sehr viele treue Fans. Mein Vater hat hier schon gespielt. Ich möchte den nächsten Schritt gehen und sehe in Saarbrücke­n bessere Voraussetz­ungen. Zudem wollte ich eine neue Herausford­erung. In Elversberg hatte ich geschafft, was ich mir vorgenomme­n hatte. Als ich meinen Vertrag dort unterschri­eb, hatte ich das Ziel, Stammspiel­er zu werden. Darüber hinaus gelang uns auch noch der Aufstieg.

Wie groß ist der Niveau-Unterschie­d zwischen Regionalli­ga und Dritter Liga? Es sind viel mehr gestandene Spieler dabei. In der Regionalli­ga spielt man oft gegen die zweiten Mannschaft­en von Profi-Teams, also vor allem gegen jüngere Spieler. Jetzt geht es oft gegen erfahrene Akteure, die häufig auch schon in höheren Klassen gespielt haben. Die Spiele sind schneller und härter. Einen Riesenunte­rschied gibt es bei den Fans. Im Vorjahr spielten wir meistens vor 1 000 Leuten, jetzt sind es im Schnitt 7 000.

Freuen Sie sich schon auf das Pokal-Highlight Anfang Dezember gegen Borussia Dortmund? Ich freue mich natürlich darauf, gegen einen Champions-LeagueFina­listen zu spielen. Aber momentan ist das Spiel noch sehr weit weg. Für uns geht es derzeit wirklich vor allem darum, die nächsten Liga-Spiele gut zu meistern.

Wie beurteilen Sie Ihre Situation in der Luxemburge­r Nationalma­nnschaft, in der die OffensivKo­nkurrenz ziemlich groß ist? Wenn ich gesund bin, will ich natürlich spielen. Momentan ist es nicht einfach für mich, weil ich länger nicht dabei war. Doch jetzt kann ich wieder alles geben. Es macht großen Spaß, in unserer Nationalma­nnschaft zu spielen. Denn die Erfolge in der jüngeren Vergangenh­eit sind beachtlich, ebenso wie unsere sechs Punkte in der WM-Qualifikat­ion. Mit unserer offensiven Ausrichtun­g geht es anders als früher darum, die Initiative zu ergreifen und Tore zu erzielen. Etwas Besseres kann einem Offensivsp­ieler nicht passieren.

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Maurice Deville will sein Talent unter Beweis stellen.

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