„Aufwärtstrend ist unverkennbar“
Der Luxemburger Fußball-Nationalspieler will mit Saarbrücken schnell aus der Gefahrenzone
Starkes Comeback nach einigen Rückschlägen: Maurice Deville hofft auf die Zukunft
Dieses Comeback ist gelungen. Maurice Deville hat gleich in seinem ersten Spiel nach erneuter Verletzungspause ein wichtiges Tor für den 1. FC Saarbrücken erzielt. Nun hofft der Luxemburger Nationalspieler, dass der Traditionsclub den Klassenerhalt schafft. Derzeit ist der FCS Vorletzter der Dritten Liga in Deutschland. Deville hatte sich die erste Saison beim neuen Verein eigentlich anders vorgestellt. Doch der 21-Jährige war mehrmals verletzt, der Club hat Misserfolge und einen Trainerwechsel hinter sich. Jetzt soll es endlich bergauf gehen.
Ein Tor beim Comeback – wie gut hat das getan? Etwas Besseres konnte gar nicht passieren. Ich habe mich gefreut, dass ich endlich beschwerdefrei spielen und mich einbringen konnte. Ich möchte dem Verein und den Fans zeigen, was ich kann. Ich hoffe, dass es jetzt so positiv weitergeht.
Vermutlich hatten Sie sich Ihre erste Drittliga-Saison anders vorgestellt. Im Juli erlitten Sie einen Knochen-Einriss am Sprunggelenk. Zum ungünstigsten Zeitpunkt, oder? Genau, es war zwei Tage vor dem ersten Spiel. Bis dahin war die Vorbereitung super gelaufen. Das letzte Testspiel gegen Jeunesse Esch hatten wir 5:0 gewonnen. Da waren auch noch alle Spieler an Bord. Doch dann fing alles an. Wir hatten eine echte Verletzungsmisere. Es hatte nicht nur mich erwischt. Immer wieder fielen mehrere Spieler aus.
Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Fällen oder war es einfach Pech? Es war Pech. Jeder hat sich irgendwie etwas zugezogen. Es waren auch keine Kleinigkeiten, sondern meist schwerere Verletzungen. Wenn die einen zurückkamen, verletzten sich neue. Erst jetzt sieht es insgesamt besser aus.
Auch bei Ihnen blieb es nicht bei einer Verletzung. Es gab nach jeweils wenigen Spieleinsätzen noch zwei Muskelfaserrisse. Hatten Sie sich zu wenig Zeit gegeben? Die Verletzungen hängen zusammen. Nach so einer Sprunggelenksverletzung ist es üblich, dass man anschließend im anderen Bein Probleme bekommt. So war es auch bei mir. Unter dem neuen Wie frustrierend ist es, wenn es dann so ganz anders läuft als gewünscht? von Saarbrücken, und die Saison ist ja auch noch lange nicht zu Ende.
Ihr neuer Verein ist ziemlich bekannt und hat eine lange Tradition. Was hatte für Sie den Ausschlag für den Wechsel gegeben? Saarbrücken hat neben der Tradition auch sehr viele treue Fans. Mein Vater hat hier schon gespielt. Ich möchte den nächsten Schritt gehen und sehe in Saarbrücken bessere Voraussetzungen. Zudem wollte ich eine neue Herausforderung. In Elversberg hatte ich geschafft, was ich mir vorgenommen hatte. Als ich meinen Vertrag dort unterschrieb, hatte ich das Ziel, Stammspieler zu werden. Darüber hinaus gelang uns auch noch der Aufstieg.
Wie groß ist der Niveau-Unterschied zwischen Regionalliga und Dritter Liga? Es sind viel mehr gestandene Spieler dabei. In der Regionalliga spielt man oft gegen die zweiten Mannschaften von Profi-Teams, also vor allem gegen jüngere Spieler. Jetzt geht es oft gegen erfahrene Akteure, die häufig auch schon in höheren Klassen gespielt haben. Die Spiele sind schneller und härter. Einen Riesenunterschied gibt es bei den Fans. Im Vorjahr spielten wir meistens vor 1 000 Leuten, jetzt sind es im Schnitt 7 000.
Freuen Sie sich schon auf das Pokal-Highlight Anfang Dezember gegen Borussia Dortmund? Ich freue mich natürlich darauf, gegen einen Champions-LeagueFinalisten zu spielen. Aber momentan ist das Spiel noch sehr weit weg. Für uns geht es derzeit wirklich vor allem darum, die nächsten Liga-Spiele gut zu meistern.
Wie beurteilen Sie Ihre Situation in der Luxemburger Nationalmannschaft, in der die OffensivKonkurrenz ziemlich groß ist? Wenn ich gesund bin, will ich natürlich spielen. Momentan ist es nicht einfach für mich, weil ich länger nicht dabei war. Doch jetzt kann ich wieder alles geben. Es macht großen Spaß, in unserer Nationalmannschaft zu spielen. Denn die Erfolge in der jüngeren Vergangenheit sind beachtlich, ebenso wie unsere sechs Punkte in der WM-Qualifikation. Mit unserer offensiven Ausrichtung geht es anders als früher darum, die Initiative zu ergreifen und Tore zu erzielen. Etwas Besseres kann einem Offensivspieler nicht passieren.