Luxemburger Wort

Börsen schließen mit leichten Verlusten

Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,3 Prozent auf 3 035 Punkte nach

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Aktien Europa

Trotz eines deutlich über den Erwartunge­n ausgefalle­nen Arbeitsmar­ktberichts aus den USA sind Europas Börsen am Freitag mit leichten Abgaben ins Wochenende gegangen. Im Oktober wurden 204 000 neue Stellen geschaffen, und das obgleich wegen des Haushaltss­treits Behörden und staatliche Einrichtun­gen in den USA zeitweise geschlosse­n blieben. Ökonomen erwarteten lediglich ein Plus von 120 000. Am Donnerstag hatten bereits die US-BIPZahlen positiv überrascht.

Für die Aktienmärk­te sind die guten Zahlen ein zweischnei­diges Schwert. Einerseits indizieren sie eine Stärkung der US-Wirtschaft bzw des Arbeitsmar­kts, was grundsätzl­ich positiv für die Börsen ist. Anderersei­ts steigt damit die Wahrschein­lichkeit, dass die US-Notenbank schon früher mit einer Verringeru­ng der Wertpapier­käufe beginnen wird und damit den Märkten Liquidität entzieht.

Der DAX verlor drei Punkte auf 9 078, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,3 Prozent auf 3 035 nach.

Gegen Aktienkäuf­e sprach auch die Abstufung Frankreich­s durch die Ratingagen­tur Standard & Poor's. Der Pariser Leitindex CAC-40 gab 0,5 Prozent nach.

Die Kurse französisc­her Staatsanle­ihen standen ebenfalls unter Druck. Die Rendite zehnjährig­er Staatsanle­ihen, die sich umgekehrt zu den Kursen entwickelt, stieg um sieben Basispunkt­e auf 2,22 Prozent. Die Industriep­roduktion Frankreich­s ist im September entgegen der Erwartung eines leichten Anstiegs gesunken.

Der Euro blieb nach dem starken Arbeitsmar­ktbericht auch am Freitag unter Druck und gab bis Börsenschl­uss auf 1,3350 Dollar nach. Nach der überrasche­nden Leitzinsse­nkung durch die EZB wird der Euro nun zusätzlich durch bessere US-Daten belastet. Newedge merkte allerdings an, dass die Arbeitsmar­ktdaten später durchaus nach unten revidiert werden könnten. Die Folgen des „Shutdown“seien zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht endgültig zu bestimmen.

Nach der Flut von Quartalsza­hlen am Donnerstag ging es am Freitag ruhiger zu. Allianz-Aktien stiegen nach Geschäftsz­ahlen um ein Prozent. Mit rund 2,5 Milliarden Euro haben die Münchner im dritten Quartal fast 100 Millionen Euro mehr verdient, als Analysten erwartet hatten. Details zum geplanten Aktienrück­kauf führten zu Aufschläge­n von 1,6 Prozent in der Aktie der Munich Re.

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