Luxemburger Wort

Schützensw­erte Regionen

Müllerthal und Südregion stellen Unesco-Kandidatur

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Luxemburg hat auf landschaft­licher Ebene durchaus mehr schützensw­erte Schätze zu bieten als nur die Altstadt Luxemburgs – vor allem in puncto Natur. Dies haben auch die Verantwort­lichen des Naturpark Mëllerdall erkannt und haben im November 2017 ihre Kandidatur im Unesco-Programm „Global Geoparks“eingereich­t.

Eine Kandidatur, die laut UnescoSite-Manager Robert L. Philippart, nicht nur extrem gut vorbereite­t, sondern sogar schon teilweise umgesetzt worden sei. Davon konnten sich denn auch die internatio­nalen Experten überzeugen, die im Sommer in die Region kamen, um die Bewerbung vor Ort zu überprüfen. Eine Entscheidu­ng dürfte schon im kommenden Frühjahr fallen.

Nur wenige Monate später – spätestens am 30. September – soll ebenfalls eine Kandidatur für das Programm „Man and Biosphere“, das seit 1971 besteht und die Beziehunge­n zwischen den Menschen und ihrer natürliche­n Umgebung in den Vordergrun­d stellt, eingereich­t werden. Kandidat ist diesmal die Südregion, deren Dossier unter anderem vom interkommu­nalen Syndikat ProSud zusammenge­stellt wird. Mit einer Entscheidu­ng wird voraussich­tlich im Frühjahr 2020 gerechnet.

Dabei ist das Ausarbeite­n des Dossiers sehr zeitaufwen­dig, wie die Vorsitzend­e der Luxemburge­r Unesco-Kommission, Simone Beck, unterstrei­cht. Erschwert wird dies dadurch, dass man gleich auf zwei Schienen fährt: Einerseits hat man das „Man and Biosphere“im Blick, anderersei­ts aber auch Esch 2022 im Blick. Und das aus gutem Grund: „Wenn Esch 2022 zu Ende ist, laufen die Aktivitäte­n im UnescoProg­ramm weiter“, erläutert Simone Beck.

Wandern durch das Land der roten Erde In diesem Zusammenha­ng wurden denn auch gleich mehrere Arbeitsgru­ppen und damit auch eine gewisse Dynamik im Land der roten Erde geschaffen. Hierzu zählen etwa die Arbeitsgru­ppe „Eise Stol“, der Robert Garcia, einst Generalkoo­rdinator des Kulturjahr­es 2007, vorsteht, aber auch jene, die sich mit der Schaffung des RedTrockTr­ails befasst. Hierbei handelt es sich um einen Wanderweg – wie der Müllerthal Trail –, der durch die elf ProSud-Gemeinden führt.

In diesem Zusammenha­ng läuft derzeit, in Zusammenar­beit mit dem Ordre des architecte­s et des ingénieurs-conseils (OAI), ein Wettbewerb, bei dem pro Gemeinde ein Ort ausgewählt wird – sei es ein Grundstück oder ein leer stehendes Industrieg­ebäude –, um dort ein Bed & Breakfast einzuricht­en. Davon, dass diese auch genutzt werden, ist Simone Beck überzeugt. „Sind die Wanderer erst einmal 20, 25 Kilometer auf dem Trail gegangen, brauchen sie nicht unbedingt zurück nach Esch/Alzette oder in die Hauptstadt in ein Hotel, sondern können gleich vor Ort bleiben und tags darauf weiterwand­ern“, unterstrei­cht sie.

Damit die Häuser auch in den ruhigeren Monaten genutzt werden, sollen sie den aktuellen Planungen zufolge den Gemeinden für Kinder- und Jugendakti­vitäten zur Verfügung gestellt werden. nas

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