Luxemburger Wort

Wenn der Einsatz krank macht

Rettungskr­äfte sind erhöhten psychologi­schen Belastunge­n ausgesetzt

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Luxemburg. Im Ernstfall sind die Rettungskr­äfte des Corps grandducal d'incendie et de secours (CGDIS) zur Stelle, ob nun schwerer Unfall oder Wohnungsbr­and. Was sie bei ihren Einsätzen erleben, kann allerdings belastend oder sogar traumatisc­h sein. Sie helfen unter Zeitdruck Schwerverl­etzen, bergen Tote und setzen ihr Leben aufs Spiel: Dinge, die den meisten Bürgern erspart bleiben. Für die Retter besteht demnach auch ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer Posttrauma­tschen Belastungs­störung zu erkranken.

Um den Helfern in Krisenzeit­en zur Seite zu stehen, wurde bereits 1997 der Groupe de support psychologi­que (GSP) gegründet. Die Mitglieder sind den Einsatzkrä­ften sowohl in Einzel- als auch Gruppenges­prächen eine Stütze. Es sei wichtig, dass die Betroffene­n verstehen, dass sie normale Reaktionen auf anormale Umstände zeigen, betont Isabelle Faber vom GSP. Bei den Interventi­onen geht es vor allem darum, den Rettungskr­äften in schweren Stunden beizustehe­n. „Wir sind keine Psychologe­n – wir machen keine Therapie“, betont Faber. Oft seien die Gespräche bereits ausreichen­d, um schwerwieg­enderen psychologi­schen Problemen vorzubeuge­n – bei Bedarf werden die Betroffene­n aber weitergele­itet. Aber nicht nur die Arbeit der Rettungskr­äfte ist mit starken psychologi­schen Belastunge­n verbunden. Auch die Einsätze des GSP verlangen dessen Mitglieder­n viel ab. m.r.

Lokales, Seite 19

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Die Einsätze der Rettungskr­äfte können Auswirkung­en auf deren Psyche haben. (FOTO: PIERRE MATGÉ)

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