„Noch nie ein Endspiel verloren“
Treffer auf ihrem Konto. Näher als auf sechs Tore kam der HBD in der gesamten zweiten Hälfte nicht mehr heran. Er musste schließlich auch noch mit ansehen, wie die Escher in einigen Aktionen in die Trickkiste griffen. So erhöhte Kohl per Kempa-Trick auf 20:13. Auf der Gegenseite unterlief dem HBD ein Stürmerfoul, sodass Sekunden später der nächste Escher Treffer zu Buche stand.
Als Pulli in der 48.' den Escher Vorsprung zweistellig gestaltete (27:17), sah es sogar nach einem Debakel aus. So versuchte der HBD am Ende mit zwei Manndeckungen, den Schaden in Grenzen zu halten und schaffte es so, den Rückstand wieder leicht zu reduzieren. Am Ausgang der Partie sollte dies jedoch nichts mehr ändern. HB Düdelingen – HB Esch 24:33 (10:16) An der Überlegenheit des HB Esch gab es am Samstag nach Spielschluss keine Zweifel. Die strahlenden Sieger freuten sich und die Düdelinger zeigten sich selbstkritisch und als faire Verlierer. Die Spieler des HB Esch konnten am Samstag nach dem Pokalendspiel in der Coque strahlen. Die Überlegenheit des Fusionsvereins, der seinen siebten Pokalsieg seit 2001 einfuhr, war beeindruckend.
André Gulbicki, Coach des HB Esch, stand bereits im Vorjahr nach dem Pokalsieg mit dem HC Berchem im Fokus. Er freute sich über seine persönliche Titelverteidigung. „Wir waren in allen Belangen überlegen: taktisch, läuferisch sowie in Abwehr und Angriff. Wir wussten, dass der HBD nicht viel wechseln konnte und haben mit unserem schnellen und zielstrebigen Handball sehr viel Druck ausgeübt. Düdelingen ist quasi nicht zum Luftholen gekommen, wir haben permanenten Druck ausgeübt. Es ist für mich persönlich schön, wenn man innerhalb von einem Jahr mit zwei verschiedenen Clubs den Pokal gewinnt.“
Der Co-Trainer des HB Düdelingen, Erny Hoffmann, erkannte die Dominanz des Gegners an: „Esch war uns in allen Belangen überlegen. Es war von vornherein klar, dass wir kaum Wechselmöglichkeiten hatten. Nach Mauruschatts Ausfall wurde es doppelt schwer. Wir kassierten schnelle Tore und mussten immer einem Rückstand hinterherlaufen. Kämpferisch kann ich den Spielern keinen Vorwurf machen.“
Eschs Torwart Rajko Milosevic zeigte sich besonders emotional. „Die Stimmung war gigantisch. Die Fans haben uns nach vorne gepusht. Es freut mich, dass ich meinen Teil zum Erfolg mit guten Paraden zum Schluss beitragen durfte. Ich war ja leicht verletzt. Petros (Boukovinas) hat im Halbfinale und im Finale sensationell gehalten, er ist richtig gut. Jetzt hoffe ich, dass wir mit dem Meistertitel im Mai auch den zweiten Titel holen.“ Stolzer Bürgermeister Mächtig stolz zeigte sich auch Eschs Bürgermeister Georges Mischo, der bereits am selben Abend einen großen Empfang für das Siegerteam ankündigte. „Die Bindung zum Handballverein ist aufgrund meiner früheren Funktion als Vizepräsident schon eine besondere. Das war die bisherige Krönung einer bis dato starken Saison. Auch ich wusste, dass in einem solchen Finale viel passieren kann – siehe Mauruschatts Verletzung. Das gesamte Team hat eine Riesenmentalität gezeigt und sein Spiel bis zum Ende durchgezogen. Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. In Esch ist es lange Tradition, wenn ein Verein Meister oder Pokalsieger wird, dass es eine besondere Ehrung gibt.“
Der angeschlagene HBD-Kapitän Tommy Wirtz war enttäuscht. „Wir brauchen nicht um den heißen Brei zu reden. Die Gründe für diese klare Niederlage sind darin zu sehen, dass wir nicht ins Spiel gekommen sind. Esch war in allen Ebenen besser, dominanter und ausgewogener. Das muss man einfach mal zugeben. Ich hatte natürlich gehofft, dass ich halbwegs spielen und laufen könnte. Ich wollte der Mannschaft helfen.“Der am Saisonende zu den Red Boys wechselnde Max Kohl bekannte, dass „ich in meiner Karriere noch nie ein Finale verloren habe. Das ist mein siebter Pokalsieg in sieben Endspielen. Mit Berchem war ich vorher auch schon Cupsieger. Heute waren alle fokussiert. Schon vor dem Finale habe ich gesagt, dass ich nicht ohne Titel nach Differdingen gehe. Den ersten haben wir schon mal geholt. Jetzt muss es in den Play-offs weitergehen.“