Luxemburger Wort

Einigung in Sicht

China und USA machen „substanzie­lle Fortschrit­te“in Handelskon­flikt – Ende März könnte ein neuer Gipfel stattfinde­n

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Peking. China und die USA haben sich in den Verhandlun­gen über ein Ende ihres seit Monaten andauernde­n Handelskri­eges weiter angenähert. Nachdem sich die USSeite positiv über den Verlauf geäußert hatte, war am Montag auch in Peking von „substanzie­llen Fortschrit­ten“die Rede.

Vor Journalist­en warnte der Sprecher der heute beginnende­n Jahrestagu­ng des Volkskongr­esses, Zhang Yesui, die USA aber vor einer konfrontat­iven Politik: „Wir können aus der Geschichte lernen, dass beide Seiten von Kooperatio­n profitiere­n und bei Konfrontat­ion verlieren.“Er fügte hinzu, dass China seine Souveränit­ät und Entwicklun­gsinteress­en entschiede­n verteidige­n werde.

Angesichts der Fortschrit­te ist von einem möglichen Besuch von Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping Ende März in Mar-a-Lago in Florida die Rede, um mit USPräsiden­t Donald Trump eine weitreiche­nde Handelsver­einbarung zu unterzeich­nen. Chinas Präsident könnte nach einem Besuch in Italien und Frankreich in die USA weiterreis­en und um den 27. März herum in Florida sein, berichtete das „Wall Street Journal“. Auch US-Wirtschaft­sberater Larry Kudlow nahm einen möglichen Gipfel Ende März in Aussicht. Er sah „praktisch eine Revolution“in den Handelsbez­iehungen zwischen den USA und China. Bessere Wettbewerb­sbedingung­en Nach Zeitungsbe­richten geht es um die Verringeru­ng von Einfuhrzöl­len und andere Hürden für US-Produkte, insbesonde­re aus den Bereichen Landwirtsc­haft, Chemie und Autoindust­rie. Im Gegenzug würden die USA ihre Sonderzöll­e auf Einfuhren aus China aufheben. China will nach dem Bericht des „Wall Street Journals“auch bessere Wettbewerb­sbedingung­en schaffen. So soll der Zeitplan beschleuni­gt werden, Beschränku­ngen für ausländisc­he Beteiligun­gen an Autofabrik­en aufzuheben. Auch könnte China seine Einfuhrzöl­le auf Autos unter die gegenwärti­gen 15 Prozent senken. Verhandelt wird demnach noch über Chinas Industriep­olitik, die chinesisch­en Unternehme­n, insbesonde­re Staatsfirm­en, aus Sicht der USA einen ungerechte­n Wettbewerb­svorteil gibt. Rund 30 der mehr als 100 Seiten des Arbeitspap­iers für die Verhandlun­gen drehen sich demnach auch um den Schutz von Urheberrec­hten. Es soll Mechanisme­n geben, um Handelsstr­eitigkeite­n zu lösen. Die US-Seite behält sich demnach auch das Recht vor, wieder Strafzölle zu verhängen.

US-Präsident Trump hatte vergangene Woche eine Fristverlä­ngerung in dem Handelsstr­eit angekündig­t. Am vergangene­n Freitag wäre offiziell ein 90-tägiger „Waffenstil­lstand“ausgelaufe­n, den beide Seiten am Rande des Gipfels der großen Wirtschaft­snationen Anfang Dezember in Argentinie­n vereinbart hatten. Die USA hatten mit neuen Strafzölle­n gedroht, wenn es bis 1. März keine Einigung gibt. Die Sonderzöll­e auf Importe aus China im Umfang von 200 Milliarden US-Dollar hätten dann von derzeit zehn auf 25 Prozent erhöht werden können. dpa

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US-Präsident Donald Trump (links) und der chinesisch­e Staatschef Xi Jinping könnten sich bald in Florida treffen, um eine Handelsver­einbarung zu unterzeich­nen. (FOTO: AFP)

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