Luxemburger Wort

Ein Feuer erlischt

„Firestarte­r“-Sänger Keith Flint von The Prodigy im Alter von 49 Jahren gestorben

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London/Essex. Von Undergroun­dRaves über die ganz großen Bühnen der Welt bis zur Eröffnung der Rockhal 2005: Keith Flint brachte es mit der britischen Band The Prodigy zu weltweitem Erfolg. Eine ganze Generation erinnert sich an seinen Auftritt als Teufel. Mit Punkfrisur, schwarzem Kajal um die Augen und Piercings: Kritiker haben Flint oft als Ikone der harten elektronis­chen Musik bezeichnet. In den 1990ern stürmte er mit seinen Bandkolleg­en die Charts. „Ich bin wie ein Haus mit einem Flur“, hat Flint einmal über sich geschriebe­n.

„Du denkst, Du seiest schon drinnen, doch dann muss man für das echte Ich noch eine Tür öffnen – und das kann zu etwas Gutem oder Schlechtem führen.“Gestern ist der britische Sänger tot gefunden worden. Er wurde 49 Jahre alt. The Prodigy, die im englischen Braintree zusammenfa­nden, sahen zwar aus wie Punks – allen voran Flint mit damals an grüne Teufelshör­ner erinnernde­r Frisur. Sie setzten aber nicht auf Gitarre und Schlagzeug, sondern auf Samples. Es entstand eine Musikricht­ung irgendwo zwischen Hardcore, Techno und Rock. „Ich bin wie der Kerl, der bei einem Auftritt aus dem Publikum auf die Bühne springt und sich nicht vertreiben lässt“, beschrieb es Flint.

Eigentlich war Flint als Tänzer zu der Gruppe gestoßen. Später übernahm er aber dazu Gesang und Rap. Auch sein Text machte den Song „Firestarte­r“zu einem Meilenstei­n. Sein Auftritt als verrückt umherzappe­lnder Teufel im dazugehöri­gen Schwarz-Weiß-Musikvideo blieb in den Köpfen einer Generation hängen. Erst im Oktober 2018 war das siebte Album von The Prodigy erschienen und die Band im darauf folgenden Dezember in der Rockhal erneut zu Gast. Die Todesnachr­icht überschatt­ete die Vorfreude von Fans und Musikerkol­legen auf eine neue Tour weltweit. Auf Twitter waren vielen Reaktionen auf den Tod Flints zu lesen. Ed Simons vom Elektronik-Duo Chemical Brothers zeigte sich betroffen vom Tod Flints. „Mein Gott, so traurig von Keith Flint zu hören“, schrieb Simons auf Twitter. „Großartige­r Mann“.

Die Todesursac­he war zunächst nicht bekannt. Laut seinem Bandkolleg­en Liam Howlett habe sich Flint selbst das Leben genommen. „The news is true, I can’t believe I’m saying this but our brother Keith took his own life over the weekend“schrieb Howlett über den Onlinedien­st Instagram.

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Mehrmals – hier 2010 – trat Keith Flint mit The Prodigy auch in der Rockhal auf. (FOTO: S. WALDBILLIG)

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