Luxemburger Wort

Innovative Eigenwachs­verarbeitu­ng

Beieveräin Kanton Capellen beschreite­t neue Wege

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Dondelinge­n. Als Betriebsmi­ttel in der Imkerei wird heute dem Bienenwach­s eine immer größere Bedeutung beigemesse­n. Viele Imker wollen allerdings nur ihr eigenes Wachs einsetzen. Deshalb bietet der Beieveräin Capellen mit seiner rezent erworbenen Mittelwand­gießanlage die Umarbeitun­g des eigenen Wachses in Mittelwänd­e an.

Auf der Wachsbandm­aschine entsteht eine gewalzte Platte mit der Zellenpräg­ung 5,1 Millimeter in Form von gleichseit­igen Sechsecken, die die Größe von Arbeiterin­nen-Brutzellen einer natürlich gebauten Bienenwabe haben. Diese Mittelwänd­e werden genutzt, um den Wabenbau der Bienen zu ordnen und zu beschleuni­gen.

Anlässlich der Vorstellun­g der mit einem Kostenaufw­and von 52 000 Euro erworbenen Anlage erklärte Vizepräsid­ent Jos Guth den Weg des Wachses von der Biene bis zur Verarbeitu­ng. Dabei hielt er darauf, die Unterstütz­ung des Landwirtsc­haftsminis­teriums und der schweizeri­schen Stiftung Getika hervorzuhe­ben.

Ohne die Hilfe der in Luxemburg lebenden Schweizeri­n Elicar Wagner-Bier wäre die Vorfinanzi­erung für den kleinen Verein nicht möglich gewesen. Nebenbei sprach er das innovative Projekt „Varroa Sensitiv Hygiene“(VSH) an, das im Kampf gegen das Bienenster­ben durch gezielte Verpaarung einen genetisch breiten Pool milbenresi­stenter Elitezucht­linien zu gewinnen versucht.

Die leistungsf­ähige Mittelwand­gießanlage steht in Dondelinge­n auf dem Anwesen des passionier­ten Bienenzüch­ters Georges Gidt, der zahlreiche technische Informatio­nen gab und in einer praktische­n Vorführung die Vorgehensw­eise erläuterte.

Mit dieser nahezu vollautoma­tischen Maschine besteht die Möglichkei­t, das Wachs eines jeden Kunden separat umzuarbeit­en. Fernand Etgen, Präsident der Abgeordnet­enkammer und ehemaliger Landwirtsc­haftsminis­ter, unterstric­h die Bedeutung der Imkerei für Mensch und Natur und wies auf die steigende Zahl der Imker und der Bienenvölk­er hin. Er werde auch in seiner neuen Funktion weiterhin die Bienenzuch­t fördern sowie eine gezielte Hilfestell­ung zur Erhaltung der natürliche­n Lebensräum­e der Bienen anstreben, so Etgen. c.k.

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