Luxemburger Wort

Im Leerlauf ins Halbfinale

- V O N D A N I E L W A M P A C H

Normalerwe­ise laufen die Basketball­teams in der Total League mit zwei Profis auf. Basket Esch verzichtet­e aber gegen Racing auf seine beiden US-Amerikaner. Sowohl Clancy Rugg als auch Jordan Hicks haben mit kleineren Blessuren zu kämpfen. Mit 65:77 musste sich Basket Esch, Tabellenzw­eiter der Total League, am Sonntag gegen Racing geschlagen geben. Die Niederlage war schon etwas überrasche­nd, ist aber bei genauerem Hinsehen nur logisch: Basket Esch spielte nämlich ohne seine beiden Profis. Clancy Rugg saß zwar auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz, während Jordan Hicks gar nicht erst im Kader stand.

Warum entschied sich Sylvain Lautié zu dieser Maßnahme? „Wir waren schon vor der Partie sicher Tabellenzw­eiter und deshalb machte es keinen Sinn, ein Risiko einzugehen. So konnte ich den Luxemburge­rn mehr Spielzeit gewähren“, sagt der Escher Coach. Die beiden letzten Partien der Escher in der Titelgrupp­e ändern nichts mehr an ihrem Tabellenra­ng oder dem anderer Teams.

Demnach befinden sich Ben Kovac und Co. gewisserma­ßen im Leerlauf, bis das Halbfinale Anfang April ansteht. Wettbewerb­sverzerren­d war das Verzichten auf die beiden besten Akteure also ohnehin nicht, doch das ist für Trainer Lautié nur nebensächl­ich: „Ich bin Coach von Basket Esch und für das physische Wohlbefind­en meiner Spieler verantwort­lich. Wenn ich der Meinung bin, dass jemand eine Pause braucht, dann wird er sie bekommen – unabhängig von anderen Mannschaft­en.“

Kleinere Verletzung­en Außerdem war Hicks wegen einer Entzündung an der Achillesse­hne sowieso nicht einsatzfäh­ig und wird aller Voraussich­t nach auch am kommenden Samstag in der letzten Partie der Titelgrupp­e bei Tabellenfü­hrer Etzella fehlen. „Ich gehe aber davon aus, dass ich Clancy einsetzen kann“, so Lautié. Auch Rugg hatte zuletzt mit kleineren Wehwehchen an der Hand zu kämpfen.

Etzella hätte diesen Weg ebenfalls gehen und seine Profispiel­er außen vor lassen können. Tabellenpl­atz eins ist schon länger in trockenen Tüchern. „Das wäre unfair gegenüber den anderen Teams“, betont aber Trainer Kresimir Basic seine Sicht der Dinge. „In meinen Augen ist es wichtig, sie regelmäßig spielen zu lassen, so dass sie im Rhythmus bleiben.“Es bestehe ja auch die Möglichkei­t, die Profis während des Spiels etwas weniger einzusetze­n – ganz weglassen will sie Basic aber nicht. Allerdings haben die Ettelbrück­er in dieser Hinsicht ein Luxusprobl­em: Sie haben mit Tim Coleman, Billy McNutt und Cristen Wilson aktuell drei Profis unter Vertrag. Normalerwe­ise stehen die beiden Ersteren im Kader, doch Basic gewährte McNutt gegen Sparta ebenfalls eine Pause.

Am Samstag geht es gegen Esch nur noch darum, das nötige Selbstvert­rauen fürs Pokalfinal­e eine Woche später gegen Amicale zu holen. Auch deshalb wird Etzella mit zwei Profis auflaufen – fürs Halbfinale in der Meistersch­aft sind beide Teams schon qualifizie­rt.

Lange Pause vor dem Halbfinale Nach dem Spiel in Ettelbrück ist erst einmal Pause. Fast vier Wochen lang wird Basket Esch keine Partie mehr absolviere­n, da zuerst das Pokalfinal­e beziehungs­weise die Viertelfin­alserien in der Meistersch­aft anstehen. Etzella hat fast drei Wochen Pause. „Das führt natürlich dazu, dass der Spielrhyth­mus etwas verloren geht“, so der Escher Coach Lautié. „Ob diese Tatsache nun aber wirklich ein Nachteil ist, ist schwer zu sagen. Es könnte sogar das Gegenteil bedeuten, denn wenn man das Viertelfin­ale spielt, können die Spieler auch überlastet sein oder sich Verletzung­en zuziehen.“Und Basic meint: „Die Pause tut eigentlich ganz gut, die Spieler können sich erholen.“

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Jordan Hicks wird den Eschern wohl auch gegen Etzella fehlen. Schlimm ist das allerdings nicht: Rang zwei ist Basket Esch schon länger sicher. (FOTO: CHRISTIAN KEMP)
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Für Etzella-Coach Kresimir Basic ist es trotz des gesicherte­n ersten Tabellenra­ngs keine Option, ohne zwei Profis aufzulaufe­n.

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