Im Leerlauf ins Halbfinale
Normalerweise laufen die Basketballteams in der Total League mit zwei Profis auf. Basket Esch verzichtete aber gegen Racing auf seine beiden US-Amerikaner. Sowohl Clancy Rugg als auch Jordan Hicks haben mit kleineren Blessuren zu kämpfen. Mit 65:77 musste sich Basket Esch, Tabellenzweiter der Total League, am Sonntag gegen Racing geschlagen geben. Die Niederlage war schon etwas überraschend, ist aber bei genauerem Hinsehen nur logisch: Basket Esch spielte nämlich ohne seine beiden Profis. Clancy Rugg saß zwar auf der Bank, kam aber nicht zum Einsatz, während Jordan Hicks gar nicht erst im Kader stand.
Warum entschied sich Sylvain Lautié zu dieser Maßnahme? „Wir waren schon vor der Partie sicher Tabellenzweiter und deshalb machte es keinen Sinn, ein Risiko einzugehen. So konnte ich den Luxemburgern mehr Spielzeit gewähren“, sagt der Escher Coach. Die beiden letzten Partien der Escher in der Titelgruppe ändern nichts mehr an ihrem Tabellenrang oder dem anderer Teams.
Demnach befinden sich Ben Kovac und Co. gewissermaßen im Leerlauf, bis das Halbfinale Anfang April ansteht. Wettbewerbsverzerrend war das Verzichten auf die beiden besten Akteure also ohnehin nicht, doch das ist für Trainer Lautié nur nebensächlich: „Ich bin Coach von Basket Esch und für das physische Wohlbefinden meiner Spieler verantwortlich. Wenn ich der Meinung bin, dass jemand eine Pause braucht, dann wird er sie bekommen – unabhängig von anderen Mannschaften.“
Kleinere Verletzungen Außerdem war Hicks wegen einer Entzündung an der Achillessehne sowieso nicht einsatzfähig und wird aller Voraussicht nach auch am kommenden Samstag in der letzten Partie der Titelgruppe bei Tabellenführer Etzella fehlen. „Ich gehe aber davon aus, dass ich Clancy einsetzen kann“, so Lautié. Auch Rugg hatte zuletzt mit kleineren Wehwehchen an der Hand zu kämpfen.
Etzella hätte diesen Weg ebenfalls gehen und seine Profispieler außen vor lassen können. Tabellenplatz eins ist schon länger in trockenen Tüchern. „Das wäre unfair gegenüber den anderen Teams“, betont aber Trainer Kresimir Basic seine Sicht der Dinge. „In meinen Augen ist es wichtig, sie regelmäßig spielen zu lassen, so dass sie im Rhythmus bleiben.“Es bestehe ja auch die Möglichkeit, die Profis während des Spiels etwas weniger einzusetzen – ganz weglassen will sie Basic aber nicht. Allerdings haben die Ettelbrücker in dieser Hinsicht ein Luxusproblem: Sie haben mit Tim Coleman, Billy McNutt und Cristen Wilson aktuell drei Profis unter Vertrag. Normalerweise stehen die beiden Ersteren im Kader, doch Basic gewährte McNutt gegen Sparta ebenfalls eine Pause.
Am Samstag geht es gegen Esch nur noch darum, das nötige Selbstvertrauen fürs Pokalfinale eine Woche später gegen Amicale zu holen. Auch deshalb wird Etzella mit zwei Profis auflaufen – fürs Halbfinale in der Meisterschaft sind beide Teams schon qualifiziert.
Lange Pause vor dem Halbfinale Nach dem Spiel in Ettelbrück ist erst einmal Pause. Fast vier Wochen lang wird Basket Esch keine Partie mehr absolvieren, da zuerst das Pokalfinale beziehungsweise die Viertelfinalserien in der Meisterschaft anstehen. Etzella hat fast drei Wochen Pause. „Das führt natürlich dazu, dass der Spielrhythmus etwas verloren geht“, so der Escher Coach Lautié. „Ob diese Tatsache nun aber wirklich ein Nachteil ist, ist schwer zu sagen. Es könnte sogar das Gegenteil bedeuten, denn wenn man das Viertelfinale spielt, können die Spieler auch überlastet sein oder sich Verletzungen zuziehen.“Und Basic meint: „Die Pause tut eigentlich ganz gut, die Spieler können sich erholen.“