Interessiert an Frieden und Stabilität in Europa
Russischer Regierungschef Dmitri Medwedew zu Besuch in Luxemburg
Luxemburg. Der Ministerpräsident der Russischen Föderation, Dmitri Medwedew, ist gestern kurz nach 15 Uhr planmäßig auf dem Flughafen Findel gelandet, um seine zweitägige Visite in Luxemburg zu beginnen. Staatsminister Xavier Bettel empfing den russischen Regierungschef mit militärischen Ehren. Während der Visite soll vor allem über Wirtschaftsthemen diskutiert werden. Gestern Abend machte die russische Delegation zusammen mit Xavier Bettel einen Rundgang durch die Altstadt. Das heutige Besuchsprogramm von Dmitri Medwedew umfasst unter anderem eine Kranzniederlegung am Kanounenhiwwel, einen Besuch in der Chamber, eine Audienz beim Großherzog sowie eine gemeinsame Pressekonferenz mit Xavier Bettel. Ob sich der luxemburgische Premier dort zum Ukraine-Konflikt und der Krim-Einverleibung durch Russland äußert, bleibt abzuwarten. Im Vorfeld der Medwedew-Visite hatte die US-Botschaft in Luxemburg die Regierung aufgefordert, die Krim zu thematisieren.
In einem Vorabinterview mit dem „Luxemburger Wort“sagte Medwedew zu einer möglichen russischen atomaren Bedrohung: „... wir bedrohen niemanden und wollen erst recht niemanden angreifen oder bekriegen. Jeder Versuch atomarer Erpressung führt unserer Meinung nach zur Verschärfung der internationalen Lage. Wir sind daran interessiert, dass in Europa Frieden und Stabilität herrschen.“Und weiter: „Wir besitzen, wenn Sie so wollen, eine genetische Abneigung gegen Krieg. Unser Nukleararsenal betrachten wir ausschließlich als Abschreckungsmittel, als Garantie für Russlands nationale Sicherheit.“mth/mas
Politik, Seite 6