Luxemburger Wort

Entwicklun­gs- und Nachbarsch­aftspoliti­k aus einem Guss

Die Europaabge­ordneten Goerens und Engel plädieren für die Schaffung einer Europäisch­en Entwicklun­gsbank

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Während DP-Finanzmini­ster Pierre Gramegna gestern am Krautmaart den Haushaltse­ntwurf der Regierung für 2019 vorstellte, sprachen zeitgleich die beiden Europaabge­ordneten Charles Goerens und Frank Engel 200 Meter weiter entfernt in der Maison de l'Europe über das EU-Budget für die Periode von 2021 bis 2027. Nach sechsmonat­igen Verhandlun­gen haben sich die zuständige­n Kommission­en des EU-Parlaments über einen Haushaltse­ntwurf geeinigt, deren finale Fassung in den kommenden Tagen vorliegen wird. Ende März wird das Plenum über den Entwurf abstimmen. Im EU-Haushaltsr­ahmen will Brüssel neue Akzente in der Außenpolit­ik setzen. Statt wie bisher aus unterschie­dlichen Finanzieru­ngsquellen gespeist, sollen Nachbarsch­aftsund Entwicklun­gspolitik künftig aus einem Topf finanziert werden. Frank Engel Das Ziel: eine nachhaltig­e Politik aus einem Guss. Außerdem soll die parlamenta­rische Kontrolle über die zur Verfügung gestellten Gelder deutlich verstärkt werden. Das einheitlic­he Instrument soll letztlich helfen, die EU auf dem internatio­nalen Parkett wirksamer und sichtbarer Charles Goerens zu machen. Zu diesem Zweck forderten Goerens und Engel außerdem die Gründung einer „Europäisch­en Entwicklun­gsbank“– entweder als Teil der Europäisch­en Investitio­nsbank oder als autonome Institutio­n –, auch um etwa China in der Entwicklun­gszusammen­arbeit in Afrika Kontinent Paroli bieten zu können.

Die EVP und die Orbán- Frage Für die Europäisch­e Volksparte­i (EVP) steht am 20. März eine entscheide­nde Abstimmung bevor. Es geht um die Frage: Verbleib oder Rauswurf der rechtsnati­onalen Fidesz-Partei von Viktor Orbán?

Am Montagaben­d hatten insgesamt zwölf Mitgliedsp­arteien der EVP aus neun Ländern den Ausschluss beantragt. Darunter auch die CSV, die sich bereits seit längerem für einen Rauswurf stark macht, da die mit absoluter Mehrheit regierende Fidesz-Partei in Ungarn die von der EVP vertretene­n Grundwerte wie Rechtsstaa­t, Demokratie und Pressefrei­heit nicht respektier­e. Außerdem stieß die von Orban erst kürzlich gestartete Anti-Migrations-Kampagne – in der auch EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker frontal angegriffe­n wird – vielen EVP-Mitglieder­n sauer auf.

CSV-Parteichef Frank Engel sieht der Abstimmung gelassen entgegen: „Ich gehe davon aus, dass wir die Abstimmung gewinnen werden.“Insbesonde­re mit Blick auf die anstehende­n Europawahl­en sei es wichtig „ein Zeichen zu setzen“. Ob am Ende aber tatsächlic­h eine absolute Mehrheit für den Rauswurf stimmt, ist noch ungewiss. Insbesonde­re die Position der deutschen Schwesterp­arteien CDU und CSU ist noch unklar. Und diese stellen mit Abstand die meisten Delegierte­n, sind damit also das Zünglein an der Waage. Deal or No- Deal Und der Brexit? Zwar sei eine Verschiebu­ng des Austrittst­ermins – etwa um einen Monat – denkbar. Nur zu welchem Zweck? „Wir wissen

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