„Fir en Europa vun den Natiounen“
ADR stellt Slogan und Kandidaten für Europawahlen vor
Mit Gast Gibéryen als Spitzenkandidat geht die ADR in die Europawahlen am 26. Mai. Auf der sechsköpfigen Liste befinden sich jeweils drei Frauen und Männer. Das Ziel ist klar: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte will die Partei einen Sitz im Europaparlament erringen.
Neben Gibéryen befindet sich mit Fernand Kartheiser ein weiterer Abgeordneter unter den Kandidaten. Auch Fred Keup, Initiator der Bewegung Nee 2015, die sich später in Wee 2050 umbenannte, kandidiert für einen Posten in Europa. Die Liste wird von Sylvie Mischel, Präsidentin der Frauensektion, Nicky Stoffel und Tessy Brisbois vervollständigt.
Neben den Kandidaten präsentierte die ADR auch ihren Wahlkampfslogan „Fir en Europa vun den Natiounen“. Laut Parteipräsident Jean Schoos gebe es zurzeit zwei große Tendenzen in Europa. Während der Großteil der Parteien für einen europäischen Zentralstaat sei, ohne dies offen auszusprechen, setzten sich die Mitglieder der Allianz der Konservativen und Reformer in Europa, zu denen auch die ADR gehört, für ein Europa der gleichberechtigten Nationen ein.
Schoos unterstrich allerdings, dies bedeute nicht, dass man sich gegen die Personenfreizügigkeit im Schengenraum ausspreche. Bedingung für diese seien jedoch sichere Außengrenzen. Auch mit dem Euro als Einheitswährung habe man kein Problem, Luxemburg profitiere schließlich vom Handel mit den europäischen Partnern.
Eine klare Absage erteilt die Partei indes der Idee, die Einstimmigkeit bei Steuerfragen auf europäischem Niveau aufzugeben. Ein solcher Schritt hätte nämlich zur Folge, dass die großen Nationen Allianzen zulasten der kleinen schmieden und diese somit überstimmen würden.
Auf ein konkretes Wahlziel angesprochen, meinte Gibéryen, ein Sitz sei durchaus im Bereich des Möglichen. Die jüngsten Parlamentswahlen hätten gezeigt, dass stets mit Überraschungen zu rechnen sei.
Das endgültige Wahlprogramm soll am 25. April im Rahmen eines Europameetings präsentiert werden.