„Kinder brauchen keinen Boss“
Eltern, die ihren Kindern mit großer Fürsorge begegnen und auf deren Gefühle eingehen, werden heutzutage oft abschätzig als Helikoptereltern bezeichnet. Jan Abele, der ehemalige stellvertretende Chefredakteur des Elternmagazins „Nido“, plädiert in seinem Ratgeber „Ich glaub, ich bin jetzt warm genug angezogen. Warum wir (meistens) besser wissen, was gut für unsere Kinder ist“dafür, sich nicht von derartiger Missbilligung verunsichern zu lassen. der Konsequenz dazu führt, dass Eltern nicht mehr authentisch sind. So war es zumindest bei mir.
Ich bin einmal meinem Sohn an einer schwierigen Stelle eines Klettergerüsts trotz seiner flehenden Blicke nicht zur Hilfe geeilt, weil ich fürchtete, wie ein Helikoptervater da zu stehen. Er ist dann zu Boden gestürzt, hat sich am Kopf verletzt und war total verstört, weil ich ungerührt stehen blieb, als er mich dringend brauchte. Ich habe an diesem Punkt gelernt, wieder meinem väterlichen Gespür zu folgen, statt vermeintlichen Erziehungsratgebern. Im Übrigen sage ich gar nicht, dass es nicht auch Eltern gibt, die ihren Kindern durch intensive Präsenz schaden können, so wie es leider auch immer Eltern geben wird, die ihre Kinder verwahrlosen lassen. Beides aber sind heute extreme Ausnahmen. aus Langeweile auf der Straße veranstaltet haben. Wem das jetzt nicht empirisch genug ist: Eine aktuelle Studie aus den USA belegt, dass gerade die sogenannten Helikoptereltern Kinder groß ziehen, die selbstsicherer, gelassener und erfolgreicher ins Leben starten. es beispielsweise, eigene Ängste und Sorgen auf meinen Sohn zu übertragen. Der Klassiker ist ja: Man reagiert mit Stress auf eine negative Situation – etwa im Job – und lässt das unbewusst an seinen Kindern aus. Ich mache immer deutlich, warum ich mal schlecht drauf bin, damit mein Sohn weiß, dass meine Muffelei nichts mit ihm zu tun hat.