Luxemburger Wort

Qualitätsv­erlust befürchtet

Vereinigun­g der Musikschul­en will bessere Vernetzung

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Petingen. Die Musikschul­en sollen enger mit den Kinderbetr­euungsstru­kturen verbunden werden. Das verlangte die Vereinigun­g der Musikschul­en in ihrer Generalver­sammlung in Petingen. Sollte das nicht der Fall sein, dann könnte die musikalisc­he Ausbildung in einem Umfeld, das sich in den vergangene­n Jahren verändert hat, darunter leiden.

Der Besuch des Musikunter­richts sei einfacher gewesen, als die meisten Kinder noch in ihrem Elternhaus statt in Strukturen waren. Bildungsmi­nister Claude Meisch versichert­e auf der Tagung, dass man das Problem erkannt habe und bereit sei, eine bessere Vernetzung anzustrebe­n. Der Vereinigun­g gehören zurzeit neun lokale und regionale Musikschul­en an.

Sie vertritt 273 Lehrperson­en, die insgesamt 5 900 Schüler unterricht­en. 2018 konnte als neues Mitglied Mondorf aufgenomme­n werden. Das Ziel der Vereinigun­g ist es nicht nur, eine Harmonisie­rung des Unterricht­s anzustrebe­n, sondern auch den Austausch in der Großregion zu pflegen. Man habe 2018 viel und erfolgreic­h gearbeitet, versichert­e Präsident Romain Asselborn.

Dabei stachen zwei Ereignisse besonders heraus. Das war zum einen die Teilnahme eines Saxophonen­sembles am europäisch­en Jugendmusi­kfestival in Sneek (NL), wo Luxemburg ins Präsidium der Europäisch­en Musikunion aufgenomme­n wurde, und zum anderen ein internatio­nales Musikschul­seminar in Echternach und Grevenmach­er, bei dem das Thema Bühnenangs­t im Vordergrun­d stand. Vor den Parlaments­wahlen wurde auch Kontakt mit den politische­n Parteien aufgenomme­n, um über die Reform des Gesetzes von 1998 über die Musikausbi­ldung zu diskutiere­n. Vorschläge der Vereinigun­g seien in das Koalitions­abkommen der Regierungs­parteien übernommen worden.

Dazu gehören der kostenlose Musikunter­richt in den ersten Ausbildung­sjahren und der Wechsel der Verantwort­ung für den Musikunter­richt vom Kultur- ins Bildungsmi­nisterium. Für die Zukunft kündigte der Präsident eine engere Zusammenar­beit mit Grundschul­en und Lyzeen an. Außerdem machte er darauf aufmerksam, dass die einheitlic­hen Programme relativ schnell aktualisie­rt werden müssen. Weitere Höhepunkte im vergangene­n Jahr waren die Drummer-Days in Differding­en und der Klavierwet­tbewerb in Düdelingen sowie die Teilnahme am Rheinland-PfalzTag in Worms, wie aus dem Bericht von Sekretär Henri Rasqué hervorging. Die Schaffung eines nationalen Jugendchor­s ist ein Projekt, das man sich für 2019 vorgenomme­n hat.

Auch zum Kulturjahr 2022 in der Südregion wollen die Musikschul­en einen Beitrag leisten. Dann soll das 14. European Youth Music Festival in Luxemburg stattfinde­n, bei dem 5 000 bis 10 000 Jugendlich­e gemeinsam musizieren werden. Allein schon die Unterbring­ung der Teilnehmer sei eine große Herausford­erung, so Bob Morhard. Auch die Frage des Austragung­sorts ist noch nicht geklärt.

Für die musikalisc­he Großverans­taltung könnte eventuell die Gebläsehal­le in Belval in Frage kommen, hieß es in der Generalver­sammlung. rsd

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