Luxemburger Wort

Drehscheib­e Luxemburg

Treffen zwischen Putin-Strohmann und Trump-Team

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Luxemburg. Vorgestern wurde der seit langer Zeit erwartete Bericht von FBI-Sonderermi­ttler Robert Mueller zur sogenannte­n Russland-Affäre vom US-Justizmini­sterium veröffentl­icht. Recherchen des „Tageblatt“haben nun ergeben, dass in dem gut 450 Seiten starken Papier auch der Name Luxemburg auftaucht. Dabei geht es um eine Firma namens LetterOne, die ihren Sitz an der Place de l'Etoile in Luxemburg-Stadt hat – direkt neben der orthodoxen Kirche. In diesen Büroräumen soll es Ende Dezember 2016 zu einem Treffen zwischen Petr Aven – russischer Oligarch und enger Vertrauter Putins – sowie Richard Burt – Geschäftsm­ann und langjährig­er Diplomat – gekommen sein.

Aven soll Burt gegenüber ausgesagt haben, dass er sich mit einem wichtigen Vertreter der russischen Regierung getroffen habe. Es gebe Interesse an einer Kommunikat­ion zwischen dem Kreml und dem Trump-Team. Laut Mueller zeigte sich Burt über diese Bitte überrascht – obwohl er bereits in der Vergangenh­eit Kontakte vermittelt hatte. Kontaktauf­nahme gescheiter­t Burt kontaktier­te daraufhin seinen Bekannten Dimitri Simes – einen russischen Geschäftsm­ann und Politikber­ater. Simes sollte den Kontakt zu Jared Kushner herstellen, den Ehemann von Trumps Tochter Ivanka. Aber Simes lehnte ab. „Ich habe mit der sehr einflussre­ichen Person gesprochen, die ich in Luxemburg erwähnt habe. Es gibt ein Interesse und das Verständni­s der Notwendigk­eit, einen solchen Kontakt zu etablieren“, so Burt über das Gespräch mit Simes in einer E-Mail an Aven. Doch der Kontakt habe abgelehnt – zu „explosiv“. Man könne möglicherw­eise in Zukunft noch einmal darüber sprechen. Die Verbindung zwischen Moskau und dem Team Trump kam letztlich nicht zustande. stb

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