Von Bettemburg nach Bücherburg
Von Thierry Hick „LiteraTour“: Das Wortspiel ist nicht, hat wohl, auch im verflixten siebten Jahr, noch lange nicht ausgedient. Ein einfaches Blättern im Programm der am Ostermontag startenden Ausgabe lässt keine Zweifel aufkommen: Die Stadt Bettemburg wird erneut zur Bücherburg mutieren. „14 Deeg Beetebuerg – Bicherbuerg“, verspricht „de Kueb“, das neue Festivalmagazin, das ab jetzt das traditionelle Programmheft ersetzen wird.
Mit einem Glas Crémant geht „LiteraTour“anno 2019 am Ostermontag, um 11 Uhr, an den Start. Treffpunkt ist hier das „Café littéraire“im Jugendhaus („Maison des jeunes“), das sich seit 2015 zu einem festen Standort des Festivals entwickeln konnte.
Für diesen ersten Streich – auch noch „Crémant-Melange“genannt – trifft die Luxemburger Jungautorin Anouk Mahr auf Daniel Wisser, der 2018 den österreichischen Buchpreis gewann. Dieser Startschuss steht ganz im Zeichen eines Festivals, das sich als ehrgeiziges Ziel gesetzt hat, das Buch, das Lesen, die Sprachen, die Kulturen in ihrer jeweiligen Vielfalt gebührend zu feiern.
Dass während des „LiteraTour“-Festivals der Welttag des Buches (am 23. April) gefeiert wird, trifft sich gut. Die Pendler und weitere Zugreisende werden mit der Aktion „E Buch am Zuch“zwischen Bettemburg und der Hauptstadt mit Literatur und Gesang verwöhnt.
Der Prix Laurence richtet sich an Jugendliche zwischen 12 und 26 Jahren. 2019 haben nicht weniger als 72 Kandidaten 134 Texte eingereicht. Am Samstag und Sonntag 27. und 28. April ab 14.30 Uhr, im Jugendhaus, wird sich nach Live-Vorlesungen entscheiden können, welche Jungautoren ausgezeichnet werden. Des Weiteren wird eine Anthologie dieses Literaturpreises 2018 veröffentlicht.
Auch wenn das Promoten junger Talente gefördert wird, sollen in Bettemburg auch bekannte, etablierte Autoren zu Wort kommen. Eine Hommage an Josy Braun, Lesungen mit Maryse Krier, und Henri Losch stehen auf dem Programm. Tullio Forgiarinis „Vum Himmel“-Komödie feiert am 24. April, um 20 Uhr, im Bettemburger Schloss Premiere. Der Comic-Sammler Charel Bauer stellt seine Schätze in der Galerie Maggy Stein aus. Auf der grünen Wiese Die Literatur geht auf Tour: Das Konzept wird auch auf der grünen Wiese umgesetzt. Die Erzählerin Betsy Dentzer traut sich, Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Ihr Atelier „Veräppelt!“findet am 28. April im „Bongert Altenhoven“statt.
Lex Gillen ist der „Grénge Mann“. Seine Lesung am 4. Mai, im „Dichtesweier“, findet im Rahmen des „Dag am Bësch“statt. Zahlreiche Animationen und Vorführungen runden diesen Tag im Wald ab.
Am folgenden Sonntag, den 5. Mai, ist die Rue de la Gare in Bettemburg für den Verkehr gesperrt. Anstatt Autos wollen Verleger und Buchhandlungen auf dem „Second-Chance-Maart“dem Leser Bücher und Autoren näherbringen. Gast Groeber, Anja di Bartolomeo, Marc Grass, Fernand Zeimes, Claudine Muno, Sylvie Collignon, Christiane Grün, Roland Meyer werden aus ihren Texten vorlesen.
Am gleichen Tag wird ein „Mord“Spieler und Ermittler in Atem halten. Wo verstecken sich Zeugen und Täter? Antworten gibt es am Ende des „RallyteraTour“.
Lesen macht hungrig: So gibt es, im Jugendhaus – frei nach der Devise „Fir Iessen a Gedrénks ass beschtens gesuergt“– Drinks und Burgers aller Art.