Rassismus und Fremdenhass vorbeugen
Freunde des Resistenzmuseums warnen vor Ausgrenzungen
Esch/Alzette. Rassismus, Fremdenhass, Antisemitismus, Homophobie, Islamophobie und andere Ausgrenzungen seien in Europa weiterhin auf dem Vormarsch, und die sozialen Medien seien oft die Bühne für Hetze. Das bedauerte Präsident Jim Goerres in der Generalversammlung der Freunde des Escher Resistenzmuseums. Und er versicherte, der Verein werde weiterhin eines der vielen notwendigen Sandkörner sein, um die Räder der populistischen Getriebe zu stören. Erfreulich seien jedoch, so der Präsident weiter, das Fortschreiten der Arbeiten am neuen Museum und die konzeptuelle Vorarbeit, die die vergrößerte Museumsmannschaft hinter den Kulissen leiste. U. a. haben die Freunde des Museums einen Kleinbus finanziert und eine Konvention unterzeichnet, die der Zusammenarbeit zwischen der Vereinigung und der Stiftung des Museums einen geregelten Rahmen gibt. Zügig voran schritten auch die Arbeiten am „Museum auf Rädern“. Der Ausflug führte die Freunde des Museums 2018 zum NS-Dokumentationszentrum nach Köln. Sekretär Guy Dockendorf ging auf die pädagogische Mission der Museumsarbeit ein und zitierte Bob Sheppard, früherer Vorsitzender des internationalen Mauthausen-Komitees: „Wenn der Blick eurer Väter euch abwesend scheint, dann ist das, weil sie Dinge sehen, von denen sie nicht wollen, dass ihr sie irgendwann auch seht, ihr nicht, eure Liebsten nicht und auch eure Nachkommen nicht.“
In ihrem Finanzbericht wies Kassiererin Marie-Josée Harles darauf hin, dass die finanzielle Lage gesund bleibt und noch eine Geldreserve vorhanden ist. Dem Führungsgremium gehören MarieJosée Harles, Annette Hildgen, Elisabeth Hoffmann, Guy Dockendorf, Jim Goerres, Henri Juda, Alex Reuter, Frank Schroeder und Cédric Stammet an. Museumsdirektor Frank Schroeder kündigte an, dass in Kürze die Ausstellung „Between Shade and Darkness“über das Schicksal der Juden in Luxemburg neu gestaltet wird und auch im Berliner Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“sowie in Sachsenhausen gezeigt werden wird. Im Namen der Gemeinde erinnerte Daliah Scholl daran, dass allen, besonders auch den Älteren, eine Verantwortung in der Erinnerungsund Präventionsarbeit zukommt.
Nach der Generalversammlung führten Frank Schroeder und Henri Juda, zweiter Generationsvertreter einer Familie, von der einige Mitglieder in der Shoah ermordet wurden, ein Gespräch darüber, inwiefern die Kriegserlebnisse die Familien nicht nur bis in die zweite, sondern bis in die dritte und vierte Nachfolgegeneration belasten können. rsd