Riesige Feuer in Sibirien
Behörden rufen in Russland den Ausnahmezustand aus
Moskau/Tschita. Bei verheerenden Wald- und Steppenbränden in Sibirien sind nach Angaben russischer Behörden Dutzende Menschen verletzt worden. Zudem seien Hunderte Bewohner der Region Transbaikalien nahe der Grenze zur Mongolei obdachlos geworden, wie der Zivilschutz in der Stadt Tschita gestern bestätigte. Auch rund 4 000 Tiere seien getötet worden. Ursprung in der Mongolei Das Feuer breitete sich nach Darstellung des Zivilschutzes wegen hoher Windgeschwindigkeiten rasch aus. Seinen Ursprung hatte es vermutlich in der Steppe der benachbarten Mongolei. Zudem waren in der Region nach einem relativ schneearmen Winter die Temperaturen sehr schnell gestiegen. Zeitweilig waren mehr als ein Dutzend bewohnte Gebiete in der Region von Feuern betroffen. Rund 30 Menschen wurden in Krankenhäusern behandelt. Es sei ein Schaden von rund 280 Millionen Rubel (rund vier Millionen Euro) entstanden, teilten die Regionalbehörden mit.
Der Einsatz von Löschflugzeugen sei wegen der Wetterbedingungen schwierig. Überall blieben Löschtrupps im Einsatz, weil die Gefahr neuer Feuer bestehe. Präsident Wladimir Putin wies den Zivilschutz an, die Einsatzkräfte im Kampf gegen die Brände aufzustocken und die Bürger in Sicherheit zu bringen, wie der Kreml mitteilte.
In Russland kommt es immer wieder zu schweren Wald- und Flächenbränden mit Verletzten und Toten sowie verheerenden Zerstörungen. Oft geraten beispielsweise die vielerorts trotz Verboten angelegten Lagerfeuer außer Kontrolle. 2010 war es im ganzen Land zu schweren Waldund Torfbränden gekommen. Damals rollte eine gewaltige Feuerwalze durch Russland. Tausende Gebäude brannten damals nieder, mindestens 50 Menschen wurden getötet. dpa