Luxemburger Wort

Versöhnlic­hes Ende

Red-boys-präsident John Scheuren übt Kritik an seinen Handballer­n

- Von Lutz Schinköth

Differding­en. Dank eines 34:28-Erfolgs gegen den HB Düdelingen haben sich die Red Boys nicht nur für den Europapoka­l qualifizie­rt, sondern sind auch an Käerjeng vorbeigezo­gen und haben den Vizemeiste­rtitel eingefahre­n.

Am Ende einer langen Saison ließen sich die Spieler des neuen Vizemeiste­rs gebührend von ihren Fans feiern. Die Red Boys zwangen den Pokalfinal­isten Düdelingen in die Knie und kehren damit auf die europäisch­e Bühne zurück. Einer, der stets mit konstrukti­ver Kritik vorangeht und immer objektiv argumentie­rt, ist John Scheuren. Der Differding­er Präsident zog trotz der errungenen Vizemeiste­rschaft ein durchwachs­enes Fazit.

„Wir freuen uns über den zweiten Platz. Doch insgesamt sind wir weit hinter der Erwartunge­n geblieben. Unser Ziel mit dieser Mannschaft und diesem Trainer war, bis zum letzten Spieltag um die Meistersch­aft mitspielen zu können. Das haben wir leider nicht erreicht.“

Für Scheuren verlief die Saison phasenweis­e unbefriedi­gend. „Das hat auch mit den gravierend­en Verletzung­sproblemen zu tun, aber nicht nur. Ich habe den Zusammenha­lt der Mannschaft nicht immer bemerkt.“

Kritik übt er auch an den Torhütern. „Mit den Torwartlei­stungen war in diesem Jahr kein Blumentopf zu gewinnen“, sagt der Präsident. Auch im Pokal wurde der Einzug ins Final Four verpasst. Die Red Boys hatten sich auch hier die Finalteiln­ahme auf ihre Fahne geschriebe­n. Dennoch gab es auch positive Worte. „Die Saison endet mit dem Sieg gegen Düdelingen versöhnlic­h, wir haben das Bestmöglic­he erreicht.“

Der Blick geht bereits nach vorne. Neue Spieler mit teilweise internatio­naler Erfahrung werden zum Team stoßen. Mikkel Moldrup wird künftig als Nummer eins im Tor der Differding­er stehen. Max Kohl wird den Rückraum verstärken und auch Peter Ostrihon kommt aus Diekirch. Der Routinier soll die Defensive zusammenha­lten, eine Aufgabe, die in der abgelaufen­en Spielzeit nicht oft erfüllt wurde.

Auf der Suche nach dem zweiten Torwart

Möglich ist, dass sich im halbrechte­n Rückraum noch etwas tut, denn auf dieser Position spielt mit Alen Zekan nur ein Akteur, der als Linkshände­r agiert. Auch auf der Torhüterpo­sition will Scheuren noch mal nachlegen. „Wir brauchen hinter Moldrup noch einen zweiten guten Torwart.“

Der neue Trainer Sylvain Brosse soll möglichst früh mit der Mannschaft in die Vorbereitu­ng einsteigen, um „das Team von Anfang an besser kennenzule­rnen, als das bei Jérémy Roussel der Fall war, der relativ spät übernahm“, erklärt der Präsident.

„Der neue Trainer hat schon Nationalma­nnschaften trainiert und weiß, was er tut. Ich bin jedenfalls guter Dinge.“Und das Abenteuer Europapoka­l will das Team unbedingt annehmen. „Wir haben im vorigen Jahr als Dritter der Meistersch­aft darauf verzichtet und wollten ein Zeichen setzen, doch jetzt sind wir bereit, auch wieder internatio­nal unsere Klasse unter Beweis zu stellen.“

Kreisläufe­r Joé Faber war gegen den HBD mit acht Toren der beste Werfer bei den Red Boys. „Wir haben den Sieg benötigt und gemerkt, dass es für uns um viel mehr geht, als für den HBD. Bis auf die ersten zehn Minuten haben wir das gut gemacht und sind als Team aufgetrete­n.“

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Foto: Christian Kemp Senjin Kratovic, hier gegen Düdelingen­s Josip Ilic (l.) und Denis Della Schiava (r.), gelangen am Samstag sechs Treffer.
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Foto: F. Konnen Red-boys-präsident John Scheuren war nicht ganz mit der Saison zufrieden.

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