Luxemburger Wort

Schluss mit Kinderporn­ografie

1 728 Websites sind im vergangene­n Jahr als illegal eingestuft worden

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Luxemburg. Wer kinderporn­ografische­s Material produziert, bewusst im Besitz hiervon ist, oder es sich anschaut, riskiert eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren sowie eine Geldbuße von bis zu 50 000 Euro. Wer das Material gar über ein elektronis­ches Kommunikat­ionsnetz verbreitet, kann zu einer fünfjährig­en Gefängniss­trafe verurteilt werden. Dennoch landen auch in Luxemburg immer wieder solche Bilder im Internet. Wie der Antwort von Claude Meisch, Minister für Bildung, Kindheit und Jugend, auf eine parlamenta­rische Frage der Csv-abgeordnet­en Nancy Arendt (CSV) zu entnehmen ist, wurden im vergangene­n Jahr 2 047 Websites über Bee Secure gemeldet, weil sie Inhalt mit kinderporn­ografische­m Charakter verbreitet­en.

Die Mitarbeite­r der Stopline stuften 1 728 Seiten davon als illegal ein. „Diesen Meldungen wird in Zusammenar­beit mit der Polizei und der Staatsanwa­ltschaft auf nationalem und internatio­nalem Plan nachgegang­en“, erklärt Meisch. Dies sei nötig, da nicht jede Website, die gemeldet wird, in den Luxemburge­r Zuständigk­eitsbereic­h fällt – etwa, weil der Server, auf dem der Inhalt gespeicher­t wurde, nicht dort steht.

Eine 24-Stunden-frist

Zwischen dem Zeitpunkt, an dem das Material gemeldet wurde, und dem Zeitpunkt, an dem es vom Netz genommen wird, sollen im Idealfall nicht mehr als 24 Stunden liegen. Auch hier besteht eine weltweite Zusammenar­beit, bei der die Anbieter der Websites gebeten werden, die Inhalte zu löschen. Dennoch erklärt Meisch, dass insbesonde­re, was die sozialen Netzwerke angeht, die Mittel eher beschränkt sind.

In Luxemburg ist im Prinzip jeder Polizist befugt, auf kinderporn­ografische­s Material zu reagieren. Meist sind es aber der Jugendschu­tz und die Sektion der neuen Technologi­en der Kriminalpo­lizei, die mit den Ermittlung­en befasst werden.

Die Bee-secure-initiative, die sich für die Sensibilis­ierung und für eine sichere Benutzung der Informatio­nsund Kommunikat­ionstechno­logien einsetzt, versucht unterdesse­n, Internetnu­tzer durch Informatio­nskampagne­n auf solche Gefahren aufmerksam zu machen. SH

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