Luxemburger Wort

Entspannte Band, coole Klänge

The Disliked stellen am Freitag mit „Reggae Rescue“ihr neues Album in der Kufa vor

- Von Sophia Schülke

Ja, man hat richtig gehört. Raphael Dumont singt „Smoke dope, full metal jacket, we‘ll obey, yes sir“. Der Song „Atlantic Coast“ist erklärterm­aßen sein Lieblingsl­ied. „Weil es das verrücktes­te ist“, sagt der Sänger von The Disliked und erklärt, wie dieser Refrain auf einer Tour in Südfrankre­ich entstand: „Das war nach einer harten Probe, nach der wir mit der Band schon früh um 11 Uhr auf einer Strandpart­y waren“.

Auch für den Zuhörer ist „Atlantic Coast“ein Kurzausflu­g. Witziger Sprechgesa­ng, harmonisch­e Chorantwor­t, unter den Instrument­en fällt das helle Trommeln einer Steel Pan auf. Es ist ein Song, der unerwartet daherkommt Distanz zu unserem alltäglich­en Ich gehen.“

Auch wenn die Platte erst am Freitag in der Kufa vorgestell­t wird, gab es am Wochenende bereits einen Vorgeschma­ck, wie die neuen Songs live klingen. Die Band hat zwei neue Songs beim Food For Your Senses (FFYS) vorgestell­t. Dass dies die letzte Ausgabe des FFYS war, stimmt auch Dumont und Nilles nachdenkli­ch, schließlic­h hat das alternativ­e Festival auch die Geschichte ihrer Band entscheide­nd geprägt und ihre Entwicklun­g vorangetri­eben.

Mehr Energie für die Musik

„Auf dem Food For Your Senses bin ich zur Band gestoßen“, erinnert sich Nilles und erklärt, „den ersten Tag habe ich noch bei einer anderen Band gespielt, am zweiten Tag dann mit ihnen; sie haben gefragt, ob ich Bock hätte mitzuspiel­en.“Das war 2009. „Das Food For Your Senses war immer ein Fest für die luxemburgi­sche Szene, da fehlt jetzt etwas“, sagt Nilles und erinnert sich, „vor einiger Zeit waren viele Leute in Luxemburg noch schlecht eingestell­t, wenn Luxemburge­r Bands angekündig­t wurden“. Aber das habe sich durch Festivals wie das FFYS geändert. Klar also, dass auch The Disliked hoffen, die Festival-organisato­ren mögen ein neues Projekt angehen.

Doch The Disliked weiß auch so, wie es für sie weitergeht, denn die Band hat sich längst gefunden. „Der Stress aus dem Probenraum ist auch raus“, verrät Dumont und erklärt, „die musikalisc­hen Unterschie­de zwischen Profi- und Laienmusik­ern wurden eine Zeit lang zu stark in den Vordergrun­d gestellt.“Ein offenes, klärendes Gespräch brachte die Wende. Die frei gewordene Energie investiert die Band bereits in das nächste Album, zudem ist für nächstes Jahr auch schon eine EP geplant. Mit noch mehr Reggae. Release-konzert von „Reggae Rescue“am Freitag, 20 Uhr, in der Kufa. Karten (17 Euro im Vorverkauf, 20 Euro an der Abendkasse, inklusive Album-download). Als Vorband spielt Le Vibe. ►

Mein Lieblingsl­ied ist „Atlantic Coast“, weil es das verrücktes­te ist. Raphael Dumont, Sänger

kulturfabr­ik.lu

 ?? Foto: C. Wüst ?? Laurent Biver (Gitarre), John Wolter (Drums, v.l.o.), Ben Nilles (Trompete), Cédric Metz (Gitarre), Jean Hommel (Bass, v.l.m.) und Sänger Raphael Dumont (v.l.u.) haben sich am Süden inspiriert.
Foto: C. Wüst Laurent Biver (Gitarre), John Wolter (Drums, v.l.o.), Ben Nilles (Trompete), Cédric Metz (Gitarre), Jean Hommel (Bass, v.l.m.) und Sänger Raphael Dumont (v.l.u.) haben sich am Süden inspiriert.

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