„Kinder verstehen viel mehr, als Erwachsene denken“
Astrid-lindgren-preis an belgischen Buchautor Bart Moeyaert überreicht
Stockholm. Der flämische Kinderund Jugendbuchautor Bart Moeyaert darf sich nun offiziell als Träger des Astrid-lindgren-gedächtnispreises bezeichnen. Der Belgier bekam die renommierte schwedische Literaturauszeichnung am Montagabend auf einer feierlichen Zeremonie im Konzerthaus von Stockholm von Kronprinzessin Victoria überreicht. „Kinder verstehen so viel mehr, als Erwachsene denken“, sagte der 54-Jährige in seiner Dankesrede.
Die Preisjury begründete Anfang April die Entscheidung damit, dass seine Werke bewiesen, dass Bücher für Kinder und Jugendliche einen selbstverständlichen Platz in der Weltliteratur hätten. Die verdichtete und musikalische Sprache des Flamen vibriere nur so vor unterdrückten Gefühlen und unausgesprochenen Wünschen.
Der größte Kinder- und Jugendliteraturpreis der Welt erinnert an die 2002 gestorbene schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren („Pippi Langstrumpf“, „Michel aus Lönneberga“, „Karlsson vom Dach“). Manche betrachten ihn als eine Art Nobelpreis für Jugendliteratur. Mit fünf Millionen Schwedischen Kronen (rund 480 000 Euro) gilt die Auszeichnung als die höchstdotierte ihrer Art weltweit.
Moeyaert lebt in Antwerpen und debütierte schon mit 19. Viele seiner knapp 50 Bücher wurden ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Auf Deutsch ist von ihm unter anderem sein Erstlingswerk „Leander, Liselot und die Liebe“(Original: „Duet met valse noten“) erschienen. Sein Buch „Bloße Hände“wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. dpa ► www.alma.se