Luxemburger Wort

Entenfisch­en

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Der Mäertchen ist vorbei, nun steht am Wochenende die Eröffnung der Pfingstkir­mes in Esch/alzette bevor. Was beide gemeinsam haben? In beiden Fällen ist es schwer, um die Stände herumzukom­men, an denen Entenfisch­en angeboten wird. Zumindest, wenn ich meine Töchter im Schlepptau habe. Gegen das eigentlich­e Fischen wäre ja nichts einzuwende­n. Immerhin ist ein bisschen Geduld und ein wenig Geschickli­chkeit beim Angler gefragt. Das kann eigentlich nicht schaden. Ist das Dutzend Plastikent­chen aber bis eingefange­n, fängt die Geduldsprü­fung bei mir an. Dann müssen die jungen Fischer grübeln, abwägen und sich konzentrie­ren. Ja, richtig in sich gehen.

Schwierig, sich für ein Geschenk am Spielstand zu entscheide­n.

Denn dann geht es um das Eigentlich­e: den Gewinn. Schwierig, angesichts einer solchen Auswahl, die richtige Entscheidu­ng zu treffen. Wird man es im Nachhinein nicht bedauern, das Plastikpfe­rdchen anstelle des Balls gewählt zu haben? Oder doch lieber das Plüschtier? Meistens läuft es auf irgendein Plastikspi­elzeug heraus, das zwar in einer schönen, bunten Verpackung steckt. Dafür ist es aber meistens nicht sehr langlebig. So hoffentlic­h auch beim letzten Gewinn, den meine Tochter erhalten hat. Wir waren mit dem Fahrrad zur Kirmes in der Nachbarort­schaft gefahren. Nach einer langen Bedenkzeit entschied sie sich für ein Plastikmob­iltelefon. Gegen die Wahl hatte ich nichts einzuwende­n. Aber das war, bevor ich merkte, dass das Ding auch klingeln und leuchten konnte. Außerdem produziert es einen komischen, kratzenden Ton, wenn man auf einen Knopf drückt. „Das ist Musik“, belehrte mich meine Tochter entzückt. Auf dem Heimweg, tat sie uns gefühlt alle paar hundert Meter mit dem Fahrrad eine Pause einlegen. Um mir dann mit ernster Miene zu sagen: „Papa, ich muss noch eine SMS verschicke­n.“Nicolas

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