Stärkste Kraft
SAAR-CDU gewinnt Kommunal- und Europawahlen
Saarbrücken. Bei der Kommunalwahl im Saarland ist die CDU trotz Verlusten stärkste Partei geblieben. Bei den Kreistagswahlen bekam sie 34 Prozent der Stimmen, das waren 4,3 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2014, wie aus dem vorläufigen amtlichen Endergebnis vom Montag hervorgeht. Bei den Gemeinderatswahlen lag die CDU bei 35,4 Prozent und fuhr damit ein Minus von 3,4 Punkten ein. Zweitstärkste Partei ist der Koalitionspartner SPD mit 30 Prozent bei den Kreistagswahlen (minus 4,7 Punkte) und 30,9 Prozent bei den Gemeinderatswahlen (minus 5,1 Punkte).
Auf Rang drei kamen die Grünen, die derzeit nicht im saarländischen Landtag vertreten sind. Bei den Kreistagswahlen legten sie um 6,5 Punkte auf 12,6 Prozent zu. Bei der Wahl der Gemeinderäte kamen sie auf 11 Prozent (plus 5,4 Punkte).
Bei den Kreistagswahlen landete die AFD mit 8,5 Prozent der Stimmen (plus 3,2 Punkte) vor der Linken mit 7,5 Prozent (plus 0,2 Punkte). Bei den Gemeinderatswahlen liegt die Linke mit 6,5 Prozent (minus 0,8 Punkte) vor der AFD mit 5 Prozent (plus 2,9 Punkte). Die FDP kann bei den Kreistagswahlen um 1,8 Punkte auf 4,2 Prozent zulegen. Bei den Gemeinderatswahlen fahren die Liberalen 4 Prozent (plus 1,3 Punkte) ein. Die FDP ist auch nicht im Saar-landtag vertreten.
Im Saarland waren gut 800 000 Wahlberechtigte aufgerufen, sechs Kreistage, 52 Gemeinde- und Stadträte sowie 310 Ortsräte zu wählen. Die Wahlbeteiligung zu den Wahlen der Kreistag und der Gemeinderäte lag bei mehr als 63 Prozent. Zudem standen die Europawahl und 37 Direktwahlen an.
Kein Vertreter in Eu-parlament
Bei der Europawahl am Sonntag bekam erstmals keiner der saarländischen Kandidaten ein Ticket für Brüssel und Straßburg. Und das in einem Land, das 1992 als erstes Bundesland die europäische Einigung als Staatsziel in die Verfassung aufnahm. Das ist für das Saarland bitter. Denn Bürger überqueren täglich Grenzen zu dem benachbarten Frankreich und nach Luxemburg – zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Wohnen. Umso härter trifft es das Bundesland, dass es im nächsten Europaparlament nicht vertreten sein wird. dpa/chl