Warriors jagen den Hattrick
Golden State geht als Favorit in die Endspielserie der nordamerikanischen Basketballliga NBA
Toronto. Das kanadische Basketballmärchen endgültig beenden und in die Fußstapfen von Michael Jordan und Shaquille O'neal treten: Mit diesen ehrgeizigen Vorsätzen gehen die Golden State Warriors um Stephen Curry in ihre fünften Nba-finals in Serie. Erstmals seit den Los Angeles Lakers um O'neal (2000 bis 2002) und den Chicago Bulls um Jordan (1996 bis 1998) kann in der nordamerikanischen Profiliga wieder ein so genannter Threepeat gelingen.
Sehr vieles spricht dabei für das Team aus Oakland, das mit seiner geballten Starpower schon in den beiden vergangenen Jahren durch die Finals zum Titel spaziert ist.
„Das Finale ist jedes Jahr unser Ziel, und dass wir es hierhin fünf Mal in Serie geschafft haben, ist etwas ganz Besonderes“, sagte Warriors-profi Draymond Green vor dem Auftakt der Serie in Toronto in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Erstmals seit 2010 wird der Liga-osten nicht von Lebron James und dessen Team vertreten, sondern von den Toronto Raptors, die als erstes kanadisches Team im Endspiel um die Larry O'brien Trophy stehen. „Wir sind Stephen Curry will die Warriors zum nächsten Titel in der NBA führen. noch einen Schritt von unserem großen Ziel entfernt, wir wollen die Meisterschaft holen“, sagte Raptors-spielmacher Kyle Lowry. Die vielseitigen Kanadier sind nicht zu unterschätzen und haben in den vergangenen beiden Runden großartige Moral bewiesen.
Obwohl die Warriors zunächst auf ihren wertvollsten Akteur Kevin Durant (Wadenverletzung) und womöglich auch auf Demarcus Cousins (Muskelriss im Oberschenkel) verzichten müssen, sind sie in der Best-of-seven-serie aber der klare Favorit. „Sie sind eines der großartigsten Teams der Geschichte“, bekannte Torontos Coach Nick Nurse.
Kerr: „Sehr, sehr schwer“
Steve Kerr leitet das in höchstem Maße variable Warriors-team seit nun fünf Jahren an. Der im Libanon geborene Coach hat als Spieler drei Titel an der Seite von Jordan gewonnen und zwei weitere bei den San Antonio Spurs. Doch das, was Curry und Co. in der Neuzeit leisten, hält Kerr dennoch für etwas Besonderes: „Ich hoffe, dass das nicht untergeht oder unterschätzt wird. Fünf Finalteilnahmen gab es seit den 1960er-jahren nicht mehr. Das hat einen Grund: Weil es sehr, sehr schwer ist.“
Nach dem überdeutlichen 4:0 über die Portland Trailblazers hatten die Warriors eineinhalb Wochen Pause und konnten sich von Strapazen und Wehwehchen auskurieren. Kerr sehnt eine baldige Rückkehr Durants, dessen Einsatz erstmal nur für Spiel eins ausgeschlossen ist, herbei.
„Wir werden sehen, wie es von da an weitergeht. Dass zwischen den Finalspielen so viele Tage Pause liegen, sollte uns helfen“, sagte Kerr.
Die Finals könnten das letzte große Hurra des Teams in dieser Besetzung werden, denn im Sommer drohen die Abgänge von Durant und Thompson, deren Verträge auslaufen. dpa