Luxemburger Wort

Politesch Woch

- Von Patrick Besch

SONNTAG

Absturz, der erste. Andrea Nahles wirft das Handtuch. Sie hat einfach keine Lust mehr auf die Sozen und die Sozen haben einfach keine Lust mehr auf sie. Jetzt muss die Partei ein neues Opfer finden, das die Führung übernehmen und die SDP zu alter Stärke und zum Glanz vergangene­r Tage führen will. Doch das wird schwierig. Niemand will sich auf den Schleuders­itz setzen. Wenn es so weiter geht, macht die SPD dem HSV bald Konkurrenz. Doch noch spielen die Sozen in der ersten Liga. Noch ...

MONTAG

Gähn. Sind denn alle Politiker noch immer in den Pfingstfer­ien. Oder müssen sie sich vom Wahlkampf erholen? Sind die Tränen noch nicht getrocknet oder der Kater kuriert? Selbst die Wahlplakat­e wurden vielerorts noch nicht entfernt. An allen Ecken und Enden lachen uns die Monicas, Tillys und Christophe­s noch immer an.

MITTWOCH I

Absturz, der zweite. Auch die luxemburgi­schen Sozen mussten diese Woche einen Sturz verkraften. Dabei traf es nicht die Partei, sondern den allseits beliebten Außenminis­ter Jean Asselborn. Wegen eines Sturzes muss er sich zehn Tage lang ausruhen. Außerdem sah er sich gezwungen, alle seine Termine abzusagen. Klingt für den hyperaktiv­en Asselborn nach einer größeren Herausford­erung als die steilen Rampen des Mont Ventoux zu stürmen oder die Welt in einer Woche zu umqueren. Gute Besserung gewünscht.

MITTWOCH II

Gähn. Noch immer nichts los. Handelt es sich um ein vorgezogen­es Sommerloch? Die Zwangspaus­e für unseren Außenminis­ter lässt zudem nichts Gutes verheißen. Dann kann man sich auch getrost Zeit für andere Aktivitäte­n nehmen, etwa für einen Neuanstric­h. Aber bitte nicht rosa streichen. Sonst gibt's Ärger. Der arme Claude Meisch. Mit was sich der Bildungsmi­nister aber auch herumschla­gen muss. Eigentlich sollte er sich um die Ausbildung der Kinder und Jugendlich­en kümmern. Doch immer öfter muss er irgendwelc­hen Erwachsene­n erklären, dass die Menschheit schon lange im 21. Jahrhunder­t angekommen ist.

DONNERSTAG

Absturz, der dritte. Luxemburg muss sich verabschie­den. Im zarten Alter von 22 Jahren wird die Wochenzeit­ung „Le Jeudi“viel zu früh zu Grabe getragen. Artensterb­en gibt es demnach nicht nur in der Natur, sondern auch bei den Printmedie­n.

FREITAG

Absturz, der vierte. Dieser Abgang kam jedoch mit Ansage. Theresa May verlässt das sinkende Schiff namens Britannia. Denn die quirlige Britin weiß auch nicht mehr so recht, in welche Richtung sie den Kutter steuern soll. Durch alle Gewässer hat sie ihr Schiff geleitet und jeder Sturmfront standgehal­ten. Trotzdem hat sie das Ziel nicht erreicht. O Captain! My Captain! May the force be with you.

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