Le reportage
Wann immer der Hightech-unternehmer es einrichten kann, bringt er Geschäftspartner zu „Ardovinos Desert Crossing“, um in der Abendsonne bei blutigen Steaks und italienischem Rotwein die Aussicht auf die „Borderlands“zu genießen. So nennen die Einheimischen das Grenzgebiet, in dem auf beiden Seiten des Rio Grande rund drei Millionen Menschen leben.
Die Grenze ist etwas Künstliches und inzwischen ein Hindernis.
„Sie verstehen nicht, wie diese Region funktioniert, bevor sie nicht hier waren, und es erlebt haben“, sagt der Chef des Telekompioniers „Transtelco“, der auf beiden Seiten der Grenze zusammen mehr als 320 Menschen beschäftigt. Die meisten von ihnen in Ciudad Juarez, weil dort die Arbeitskosten niedriger sind.
Zeit- und Geldverschwendung
Die von Donald Trump geplante Mauer, die angedrohte Schließung der Grenze oder die jüngsten Drohungen mit Strafzöllen „passen hier überhaupt nicht hin“, meint Miguel. „Aus meiner Sicht eine Zeit- und Geldverschwendung.“
Als er 2001 sein Unternehmen gründete, gab es weder einen Grenzzaun noch viele Kontrollen. Die Geschäftsidee ließ sich relativ einfach umsetzen. Er kaufte in den USA Datenvolumen für das Internet, die er nach Mexiko transferierte und dort mit einem kräftigen Aufschlag weiterverkaufte. Vor allem an Us-konzerne, die in Juarez Produktionsstätten betreiben und sichere Kommunikationswege brauchen.
Der vollbärtige Pionier ist so etwas wie die Verkörperung der „Borderlands“. Miguel wuchs in Juarez Ciudad auf, zog im Highschool-alter mit seiner Familie nach El Paso und studierte anschließend. Seine Eltern leben heute wieder in Mexiko, während