Keine Wahl bei der Wahl
Präsidentenwahl in Kasachstan am Sonntag: Nasarbajew-vertrauter Tokajew will Präsident bleiben
Nur-sultan. Gut drei Monate nach dem überraschenden Machtwechsel in Kasachstan will sich Kassym-schomart Tokajew offiziell zum Präsidenten wählen lassen. Fast zwölf Millionen Wähler in dem zentralasiatischen Steppenstaat sind am Pfingstsonntag zur Stimmabgabe aufgerufen. Es ist das erste Mal seit fast 30 Jahren, dass Langzeitherrscher Nursultan Nasarbajew nicht zur Abstimmung steht. Er hatte im März seinen Rücktritt erklärt. Bereits einen Tag später übernahm sein Vertrauter Tokajew die Amtsgeschäfte.
Der 66-Jährige geht für die Regierungspartei Nur Otan ins Rennen. Seine Wahl gilt als sicher. Der Zentralen Wahlkommission zufolge sind sechs weitere Bewerber zur Abstimmung in der ölreichen Exsowjetrepublik zugelassen worden, darunter eine Frau.
Gewählt ist, wer mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommt. Ansonsten kommt es zu einer Stichwahl. Tokajew selbst hatte im April die vorgezogene Neuwahl ausgerufen.
Tokajew will Kurs seines Amtsvorgängers fortsetzen
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beklagte, dass vor der Wahl soziale Medien zeitweise blockiert wurden. Es gibt immer wieder Berichte, dass die Polizei gegen Proteste vorgegangen sei. In der Bevölkerung gab es zuletzt immer wieder offene Kritik an der Regierung. Als Reaktion darauf hatte Nasarbajew dem Kabinett im Februar Versagen und Unfähigkeit
Die OSZE beklagte, dass vor der Wahl soziale Medien zeitweise blockiert wurden.