Sabotage durch feindlichen Geheimdienst
New York. Nach Explosionen an mehreren Öltankern vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) geht das Land nach eigenen Angaben von einem Angriff eines anderen Staates aus. Eine so ausgeklügelte koordinierte Operation erfordere eine „beträchtliche operative Kapazität“. Es habe sich höchstwahrscheinlich um einen Angriff von staatlicher Seite gehandelt, hieß es in einer in der Nacht zum Freitag veröffentlichten Stellungnahme der Vae-vertretung bei den Vereinten Nationen. Die Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung der Emirate zusammen mit Saudiarabien und Norwegen, denen drei der betroffenen Schiffe gehören. Dem Bericht zufolge wurden die Tanker anscheinend gezielt ausgewählt. Wahrscheinlich hätten mehrere Teams mit Tauchern Sprengstoff genau so an den Schiffen befestigt, dass diese nicht sanken, sondern nur manövrierunfähig wurden. Außerdem habe es schnelle Boote gebraucht, die mit genauer Kenntnis der Region in die Gewässer der Vereinigten Arabischen Emirate eingedrungen seien. Die gesamte Aktion habe die Kompetenzen eines Geheimdienstes benötigt. Der Un-sicherheitsrat sei über die Erkenntnisse informiert worden. Die Sabotage an den Öltankern war Mitte Mai gemeldet worden. Unter den betroffenen Handelsschiffen waren auch eines aus Norwegen und zwei saudische Öltanker. Saudi-arabien und die USA sehen den Iran hinter den Taten und haben ihren Ton gegen Teheran verschärft. Washington entsandte einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten. Der Iran dagegen hatte davor gewarnt, dass dem Land mit fabrizierten Beweisen die Schuld gegeben und damit ein Konflikt provoziert werden solle. Auch Diplomaten halten ein solches Szenario für nicht ausgeschlossen. Bei den Zwischenfällen ist niemand an Bord der Schiffe verletzt worden. Auch sind weder Öl noch chemische Substanzen ausgetreten. dpa