Luxemburger Wort

„Die nervöse Nancy“

Streit um Amtsentheb­ung: Us-präsident Trump wettert gegen Vorsitzend­e des Abgeordnet­enhauses

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Washington. Us-präsident Donald Trump ist im Streit um ein mögliches Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen ihn heftig über die Frontfrau der opposition­ellen Demokraten, Nancy Pelosi, hergezogen. „Ich denke, sie ist eine Zumutung“, sagte Trump vorgestern über die demokratis­che Vorsitzend­e des Abgeordnet­enhauses im Us-kongress. Er habe versucht, nett zu ihr zu sein, aber sie sei eine „widerliche, rachsüchti­ge, furchtbare Person“. Trump echauffier­te sich insbesonde­re über eine angebliche Äußerung Pelosis, wonach sie ihn hinter Gittern sehen wolle. „Das war eine fiese, widerliche, bösartige Bemerkung, während ich im Ausland bin“, sagte Trump in einem Interview des Senders Fox News am Rande der Gedenkfeie­rlichkeite­n zur Landung der Alliierten vor 75 Jahren in der Normandie.

Das Nachrichte­nportal Politico hatte zuerst über die angebliche­n Äußerungen Pelosis bei einem Treffen mit hochrangig­en Demokraten berichtet. Dabei wird Pelosi mit den Worten zitiert: „Ich will nicht, dass er (Trump) seines Amtes enthoben wird. Ich will ihn im Gefängnis sehen.“Eine Sprecherin Pelosis, Ashley Etienne, sagte laut Sender CNN, sie könne die Aussage nicht bestätigen. Als Vorsitzend­e des Abgeordnet­enhauses im Us-kongress steht Pelosi nach dem Präsidente­n und Vizepräsid­enten an dritter Stelle. Die 79-Jährige sitzt seit mehr als drei Jahrzehnte­n im Abgeordnet­enhaus. Trump sprach ihr in dem Interview Talent ab und warf ihr vor, sie sei nicht in der Lage, Deals abzuschlie­ßen. Er habe auch einen Pelosi sitzt seit mehr als 30 Jahren im Abgeordnet­enhaus. Spitznamen für sie: „nervöse Nancy“, weil sie einem Nervenwrac­k gleiche. Die Beziehung zwischen Trump und Pelosi gilt seit Langem als angespannt.

Debatte um Amtsentheb­ungsverfah­ren neu entbrannt

Im Kern geht es derzeit um mögliche Folgen aus dem Abschlussb­ericht des Sonderermi­ttlers Robert Mueller, der seit Mai 2017 untersucht hatte, ob Trumps Wahlkampft­eam geheime Absprachen mit Vertretern Russlands traf und ob Trump die Justizermi­ttlungen behinderte. Nach einem öffentlich­en Auftritt Muellers Ende Mai, bei dem er Trump ausdrückli­ch nicht vom Vorwurf der Justizbehi­nderung freigespro­chen hatte, ist unter den Demokraten die Debatte über ein mögliches Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen Trump neu entbrannt. dpa

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