Ceterum censeo
Eindimensionalität als politisch korrekter Pluralismus
Wie viel „Sagen, was ist“(Rudolf Augstein, der Gründer des „Spiegel“) kann man von einem Journalisten erwarten, der auch vier Jahre nach einem Referendum ein 80-Prozent-resultat, mit dem er offensichtlich nicht klarkommt, noch in Frage stellt? Und das beileibe nicht zum ersten Mal. Über diesen Zeitraum hinweg immer wieder von Demokratiedefizit zu sprechen, als wolle man der autochtonen Bevölkerungsmehrheit ein schlechtes Gewissen einimpfen, zeugt nicht von einer wirklich demokratischen Gesinnung, sondern von den Ressentiments einer kleinen Minorität, die die Möglichkeit hat, ihre sozio-kommunitaristischen Tendenzen in den Medien zu verbreiten. Maxime: Wir alle sollen uns von unserem sozio-kulturellen Hintergrund lösen und in ein fröhliches Multikulti hineintanzen. Pünktlich vor den Europawahlen.
Der Philosoph Luuk van Middelaar hat ihm in seinem Interview im „Luxemburger Wort“allerdings deutlich und begründet widersprochen („Projekte ... bei denen die Bürger zu Recht denken könnten, dass es bald zum Ende ihres Staates kommen könnte“).
„Ceterum censeo … dass Karthago zerstört werden sollte“, fügte Cato Censor im alten Rom zum Schluss einer jeden seiner Reden hinzu, ganz gleich, worüber er sprach. Genau so kommen mir solche (Leit-)artikel vor. Der Journalist beginnt mit seiner Berichterstattung aus der belgischen Hauptstadt oder, diesmal, auch aus der deutschsprachigen Gemeinschaft, und endet mit einem Spruch über das in seinen Augen schändliche Resultat des Referendums 2015 sowie über das vermeintliche Demokratiedefizit in Luxemburg. Diese Eindimensionalität versucht er uns dann, als politisch korrekten Pluralismus zu verkaufen. Ein ermüdender Belehrungsjournalismus. Ich kann auch in einem Fußballclub nicht mitbestimmen, wenn ich nicht Mitglied bin. Und in Luxemburg nicht, wenn ich nicht Luxemburger bin.
Ich persönlich möchte meinen luxemburgischen Pass nicht gegen einen europäischen eintauschen. Und trotzdem bin ich ein überzeugter Europäer. Wir leben jetzt seit mehr als 70 Jahre in Frieden in einem Europa, das diskutiert anstatt zu schießen. Allein das würde genügen, um für ein vereintes Europa einzustehen. Und trotzdem „wëlle mer bleiwen, wat mer sinn“. Und nicht nur wir. Das widerspricht sich überhaupt nicht.
Ein erzwungener Kommunitarismus aber, ob er christlich geprägt wäre oder säkular, würde Europa zerstören. Auf diese Weise würden wir einen Orbán oder einen Kaczynski nicht räsonieren. Im Gegenteil. Wegen der schönen, aber völlig utopischen Träume einer 15-prozentigen europäischen Minderheit wieder aufeinander schießen? Bitte nicht! Jean M. P. Gilbertz,
Petingen Dies ist eine Reaktion zum Leitartikel von Diego Velazquez sowie zum Interview mit dem Philosophen Luuk van Middelaar vom 22 Mai. ger ihre Häuser nicht erreichen konnten. Dies ist insbesondere deswegen gewöhnungsbedürftig, weil zu diesem Zeitpunkt – kurz vor Mitternacht – d. h. fast fünf Stunden nach dem Start des Rennens sich keinerlei Läufer mehr im Stadtteil Belair befunden haben. Die letzten Läufer absolvierten zu diesem Zeitpunkt ihre letzten km auf dem Kirchberg, circa 7 km von Belair entfernt. Dieses völlig sinnfreie Treiben der Ordnungskräfte sollte hinterfragt werden, damit bei zukünftigen Veranstaltungen dieses Verhalten unterbleibt. Es liegt offensichtlich ein Organisationsversagen auf Führungsebene vor. Der Hinweis auf die behördenübliche Trägheit sollte als Rechtfertigungsgrund ausscheiden. Michael Becker,
Luxemburg