Mittendrin in der Zukunft
40. Vermögensverwalter-veranstaltung von Hauck & Aufhäuser
Frankfurt/main. In der aktuellen Vermögensverwaltungs-tagung des Frankfurter Privatbankhauses Hauck & Aufhäuser drehte sich diesmal alles um die Zukunft. Stichworte wie Digitalisierung, Generationenbeziehungen, aber auch Sicherheit waren wesentliche Schwerpunkte. Deutlich wurde, auf welche Tendenzen sich Vermögensverwaltungsberatung künftig ausrichten muss.
Das Privatbankhaus Hauck & Aufhäuser ist weiter eine wichtige Anlaufstelle für Vermögensverwalter, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Luxemburg. Die mit über zweihundert Teilnehmern allein in Frankfurt sehr gut besuchte Veranstaltung sowie die maßgeschneiderte Auswahl an Rednern ist für die Branche ein informatives Forum.
In einem kurzen Grußwort durch das neue Vorstandsmitglied Dr. Holger Sepp, zuständig für Asset Services und Private Banking, konnte von einer positiven Fondsgeschäftsentwicklung berichtet werden. Das Bankhaus ist inzwischen seit über 50 Jahren im Fondsgeschäft und hat im Bereich Asset Servicing, so wie es betrieben wird, seine Kernkompetenz als Alleinstellungsmerkmal entwickelt. Seit 2012 verzeichnet man als Verwahrstelle für offene Wertpapierfonds einen Zuwachs von 292 Prozent. Dabei stieg das Volumen bis Ende 2018 auf 13,3 Mrd. Euro. So ist Hauck & Aufhäuser heute hierbei die viertgrößte Verwahrstelle. Mit Topplätzen auch bei anderen Wertpapierfonds verwahrt man in Deutschland inzwischen Vermögenswerte im Gesamtvolumen von über 34,8 Mrd Euro. Dazu tragen die Aktivitäten in Luxemburg einen nicht unerheblichen Teil bei.
Mitten im Umbruch der Gesellschaft
Der Zukunftsforscher Prof. Dr. Opaschowski skizzierte die gesellschaftliche Zukunft. Der Mensch sei das einzige Wesen, der Güter horte. Die junge Generation sieht Opaschowski als eine neue Art von Nomaden. Sie werden zur gleichen Zeit immer mehr Dinge parallel erledigen müssen, etwa in mehreren Jobs arbeiten. Die Deutschen setzten auf Geld – Gesundheit – Geborgenheit. Künftig gäbe es aber immer mehr Unsicherheit. So würde Sicherheit wichtiger als die Freiheit. Wertvollste Währung der Zukunft wird Vertrauen sein, nach dem Dreisatz: Vertrauen – Verantwortung – Verlässlichkeit. Doch Vertrauen lässt sich nicht einfach kaufen. Ein Vertrauensschwund bedeute gleich einen Legitimationsschwund. Zeit zu haben wird ein Vermögenswert werden. Das heißt, die Erreichbarkeit zu reduzieren, sich nicht dem Diktat der Sozialen Netzwerke zu beugen, reale Kontakte aufzubauen und sich nicht durch die digitalen Medien definieren zu lassen.
Mieten statt Besitzen werde wichtig. Konsumieren nach Maß ist das neue Sparen. Persönliche Assistenzangebote sollen zu mehr eigener Zeit beitragen. Ein erweitertes Familienverständnis wie Patchworkfamilien oder generationenübergreifendes Zusammenleben erfordere eine neue Art von Wohnimmobilien. Ein Haus für mehrere Generationen mache wieder Sinn. Wohngenossenschaften würden mehr gefragt sein, wie der Wert einer gut gepflegten Nachbarschaft. Es wird eine neue Balance zwischen Lebens- und Arbeitszeit geben. Wichtig für den Erfolg wird aber Selbstständigkeit, Selbstvertrauen und Durchsetzungsfähigkeit sein. Schon heute zeichne sich ab, dass die Digitalisierung nicht zu einem massiven Abbau von Arbeit führen wird.
Die jetzt schon am meisten digitalisierten Länder wie die USA, Japan und Deutschland verzeichneten die niedrigsten Arbeitslosenquoten. Langfristige Planungen werden entscheidend nicht kurzfristige Erfolge. Man wird immer länger arbeiten und immer später in Rente gehen. Es zeichne sich ein Ende des Jugendwahns ab.wohlstand wird auch bedeuten, mit weniger Gütern besser zu leben. Das mache in Zukunft die Generationenbeziehungen wichtiger als die Partnerbeziehungen. Nachgewiesen sei, die Fürsorge über Generationen hinweg wirke lebensverlängernd. Durch diese veränderten Ansprüche könne das Leben durchaus erfüllter sein, selbst wenn man in Sachen Geld relativ ärmer ist.