Willibrord-kult auf dem Helperknapp
Statiogebet, Bittprozession, Rosenkranz und Pilgerhochamt am Pfingstmontag
Helperknapp. Am Pfingstmontag steht der Helperknapp wieder im Mittelpunkt vieler Pilger. Nicht nur die sogenannten Bbb-dörfer Böwingen/attert, Brouch (Mersch) und Buschdorf, die sich rundum den Helperknapp schmiegen, pilgern zum Helperknapp hinauf, dem Sitz ihrer einstigen Pfarrkirche, sondern die neue Pfarrei Äischdall-helpert Saint-willibrord, bestehend aus den Ortschaften der Gemeinden Bissen, Habscht, Helperknapp und Saeul, sowie eine große Schar Pilger aus dem ganzen Land ziehen in verschiedenen Prozessionen den Berg hinauf zur Kapelle.
Kleiner Wallfahrtsort
Der „Helperknapp“war bereits im Mittelalter ein kleiner Wallfahrtsort. Schon Kaiser Karl der Große (742-814) hatte in einem seiner Kapitularien (Satzungen) verfügt, die Pfarrangehörigen der Filialdörfer müssten alljährlich in Pflichtprozessionen (Bannprozessionen) an festgesetzten Terminen gemeinsam zu ihrer Mutterkirche pilgern und dort ihre Opfergaben abliefern. An diesen Wallfahrtsorten entstanden die ersten Märkte. Bis heute hat der „Helper Maart“am Pfingstsonntag, der ins nahe Buschdorf verlegt wurde, nichts an seiner Attraktivität verloren.
Der Helperknapp war Sitz der früheren Pfarrei Helpert. Im Visitationsbericht vom 30. Januar 1686 erfahren wir, dass die Pfarrkirche auf Helpert (Heylberg) einsam und verlassen auf dem Helperknapp dahinsiecht. In der Broschüre „Buschdorf, Spross und Erbe der Mutterpfarrei Helpert“schreibt Jean Malget: „Die Visitatoren (1686) stellen fest, dass die Pfarrkirche auf Helpert eine beträchtliche Strecke von allen Dörfern entfernt, einsam und zerfallen auf einer Bergkoppe liege. So lag sie übrigens schon 73 Jahre früher, ohne dass für ihren Aufbau Sorge getragen worden wäre. Sie bemängeln ebenfalls, dass der Chor keineswegs sicher abgeschlossen ist; wegen der Gefahr der Profanation dürften die hl. Hostien nicht mehr auf Helpert aufbewahrt bleiben. Besonders im Winter sei es beschwerlich, den weiten Weg zu bewältigen. Da aber die Kapelle in Buschdorf ebenfalls in schlechtem Bau steht, erschiene es unumgänglich, sie würdig in Stand zu setzen oder ganz neu zu bauen. Es dränge sich übrigens immer mehr auf, mit Erlaubnis der Obrigkeit, die Pfarrkirche vom Berge in das Tal zu verlegen, wo ja auch die Wohnung des Pfarrers sei.“
Dass sich der Zustand der Pfarrkirche auf Helpert keineswegs besserte, lässt sich aus dem Visitationsbericht von 1712 schließen. Die Pfarrkirche wurde mit dem kirchlichen Interdikt belegt. Die Folge war, dass die Kirche allmählich baufällig wurde. Immer mehr übernahm die Filialkapelle von Buschdorf die Rolle der Pfarrkirche. Im Jahre 1772 belegte das erzbischöfliche Ordinariat in Trier die Pfarrkirche auf Helpert mit einem ständigen Interdikt. Nach Jos Malget wurde die Kapelle von Buschdorf gemäß den Bestimmungen vom 4. Juli und 15. Dezember 1691 zur neuen Pfarrkirche erhoben mit allen Rechten und Pflichten.
Da stand sie nun, die verlassene Kirche auf dem Helperknapp. Da der Friedhof noch auf dem Helperknapp lag, wurden nur noch die Leichendienste weiterhin in der früheren Pfarrkirche gehalten, bis auch der Friedhof 1812 vom „Berg ins Tal“verlegt wurde. 1844 wurde Böwingen/attert selbstständige Pfarrei und 1906 löste sich Brouch von der Pfarrei Buschdorf, um selbstständige Pfarrei zu werden. 1900 wurde die jetzige Kapelle auf dem Helperknapp gebaut, um an die frühere Pfarrkirche zu erinnern, mit dem gleichen Patrozinium wie die ehemalige Pfarrkirche.
Heilende Quelle
In der Nähe der Kapelle befindet sich eine Quelle, die der Legende nach, der heilige Willibrord entdeckt hat. Durch diese Quelle sollen viele Pilger im Laufe der Zeit geheilt worden sein, was auch den Namen Helpert (von Heylbert = Heilberg) erklärt. Deshalb zählt die Quelle vom Helperknapp zu den Willibrordusheiligtümern unseres Landes (neben Echternach, Rindschleiden, Tadler und Wilwerwiltz). Auch Karl der Große soll auf dem Helpert vorbeigezogen sein. Die Legende berichtet, dass Kaiser Karl von einem Augenleiden befreit worden sein, als er seine Augen mit dem Wasser aus der Willibrordusquelle wusch. Von daher der Name „Heilberg“.
Da der Helperknapp jahrhundertelang Sitz der Pfarrei Helpert war, verleiht dieser Berg, der neuen Pfarrei Äischdall-helpert Saintwillibrord sowie der Gemeinde Helperknapp seinen Namen, und ist somit nach Jahrhunderten geistliches Zentrum einer noch größeren Region als die frühere Pfarrei Helpert. Da der heilige Willibrord auf dem „Helpert“gewirkt haben soll, wurde unser zweiter Landespatron als Schutzpatron der neuen Pfarrei auserwählt.
Programm der Pilgerfahrt
Am Pfingstmontag reihen sich zahlreiche Gläubige in die langen Reihen der Pilger ein, welche auf den Helperknapp ziehen um den heiligen Willibrord zu verehren. Um 9.30 Uhr findet vor dem Willibrordusbrunnen vor der Dorfkirche in Buschdorf ein Statiogebet statt, anschließend zieht die Bittprozession vun Buschdorf aus auf den „Heylberg“.
Da auf dem Helperknapp keine Parkplätze vorhanden sind, funktioniert ab 9.30 Uhr ein gratis Zubringerdienst von Grevenknapp (an der Landstraße Mersch – Böwingen/attert gelegen) auf den Helperknapp. Alle freiwilligen Helfern sei von ganzem Herzen gedankt.
Um 10 Uhr beten die Pilger auf der Festwiese, neben der dem heiligen Johannes dem Täufer geweihten Kapelle auf dem Helperknapp, den Rosenkranz.
Um 10.30 Uhr wird auf der Wiese neben der Kapelle das feierliche Pilgerhochamt zu Ehren des heiligen Willibrord, auf Meinung der Pilger gehalten. Gesanglich wird diese Feier umrahmt von Sängerinnen und Sängern aus den Kirchenchören der Pfarrei, unter der Leitung von Ferd Gloesener, an der Orgel begleitet von Claude Huss. Nach dem Gottesdienst zieht die Prozession zur wundertätigen „Willibrordusquelle“, welche gesegnet wird. Nach dem Gottesdienst laden die „Massendénger aus der Par Äischdall-helpert Saint-willibrord a.s.b.l.“zu einer kleinen Erfrischung ein. es viele sind, einen einzigen Leib bilden: so ist es auch mit Christus. Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie; und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.
Evangelium vu Péngschten (Joer C / Joh 20, 19-23)
Um Owend vun deem éischten Dag vun der Woch, wéi d’jünger sech aus Angscht virun de Judden hanner zouenen Dieren opgehal hunn, ass de Jesus komm an huet sech an hir Mëtt gestallt. Hie sot zu hinnen: „Fridde sief mat iech!“Nodeems hien dat gesot hat, huet hien hinnen seng Hänn an eng Säit gewisen. D’jünger hunn sech gefreet, wéi si den Här gesinn hunn. Du sot de Jesus nach eng Kéier zu hinnen: „Fridde sief mat iech! Wéi de Papp mech geschéckt huet, esou schécken ech iech.“Nodeems hien dat gesot hat, huet hien si ugehaucht a sot zu hinnen: „Emfänkt hellege Geescht!“Wiem dir d’sënnen noloosst, deem sinn se nogelooss; wiem dir se net noloosst, deem sinn se net nogelooss.“
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