Aufbruch an der Attert
Originelles touristisches Projekt in Useldingen soll Besucher aus nah und fern anlocken
Useldingen. Am 14. Juli 2016 sei in einer wahrhaft memorablen Sitzung des interkommunalen Syndikats „De Réidener Kanton“eine Entscheidung getroffen worden, die Useldingen, die Gemeinde, den Kanton, ja sogar die ganze Region nachhaltig positiv beeinflussen wird, meinte der Useldinger Bürgermeister Pollo Bodem während der kürzlichen Einweihung eines vor allem architektonisch bemerkenswerten touristischen Projekts im Dorfzentrum von Useldingen.
Wer jetzt, knapp drei Jahre später, dort vorbeikommt, reibt sich in der Tat erst einmal die Augen. Vor allem drei Rundkonstruktionen, die wie Pilze aussehen, ganz aus Holz gebaut sind und wegen der Überschwemmungsgefahr am Zusammenfluss von Attert und Schwebach auf zwei Meter hohen Pfählen ruhen, sorgen schon für erstaunte Blicke und machen neugierig. Es sind originelle Schlafstätten für jeweils zwei Personen, in denen auf wenigen Quadratmetern trotzdem alles untergebracht ist, was man für die Nacht braucht: ein großes Doppelbett, Toilette und Dusche und sogar noch zwei Stühle mit kleinem Tisch.
Daneben steht ein größerer Pavillon, ebenfalls auf Pfählen, mit sieben Zimmern für jeweils zwei Personen, davon eins speziell behindertengerecht eingerichtet. Des Weiteren hat das Passivgebäude einen größeren Aufenthaltsraum sowie eine Sonnenterrasse zu bieten.
Für das leibliche Wohl braucht der Besucher nicht weit zu laufen. Denn gleich nebenan bietet der Restaurant-betrieb Péitche Lauer mit professioneller Küche für rund 40 Gäste schmackhafte Gerichte an. Im denkmalgeschützten Gebäude, wo ursprünglich mal eine Gerberei untergebracht war, wurde ebenfalls noch ein Frühstücksraum für 20 Personen, ein Versammlungsraum (80 Quadratmeter), ein Familienschlafzimmer mit separaten Schlafräumen für maximal vier Personen sowie eine große Suite für ebenfalls bis zu vier Personen eingerichtet.
Das Tourismusprojekt, das Architekt Romain Hoffmann konzipierte, verschlang insgesamt 4,9 Millionen Euro. Davon entfallen 2,7 Millionen auf die Gemeinde Useldingen für den Umbau der alten Gerberei und 2,2 Millionen auf das Gemeindesyndikat „De Réidener Kanton“für die Schaffung der Schlafstätten. Staatlicherseits gab es Subventionen in Höhe von 1,4 Millionen Euro.
Der Standort im Herzen Useldingens ist ebenfalls bestens an das nationale Fahrradnetz angebunden. Er liegt direkt an der PC 12 (Colmar-berg bis Petingen). Nur logisch, dass man sich bereits das Label Bed & Bike gesichert hat. ►