Das Hinspiel im Hinterkopf
Am Montag tritt die Flf-auswahl in der Em-qualifikation in der Ukraine an
Lviv. Rückblende: 25. März 2019 im Stade Josy Barthel in Luxemburg. Im zweiten Qualifikationsspiel zur EM 2020 bot Luxemburg der Ukraine die Stirn. 1:1 stand es nach 90 Minuten. Eine fantastische Leistung der Flf-auswahl, die im dritten Vergleich gegen die Ukraine erstmals ein positives Resultat zum Greifen nahe hatte. Doch in der Nachspielzeit fiel noch ein Tor, und die Hausherren standen nach Abpfiff mit leeren Händen da. Nach dem zweiten Spieltag übernahm die Ukraine die Tabellenführung in der Gruppe B mit vier Punkten vor Luxemburg (drei).
Doch nur wenige Stunden später hörte man erste Gerüchte, die Ukraine hätte sowohl zum Auftakt der Em-qualifikation in Portugal (0:0) als auch in Luxemburg einen nicht spielberechtigten Fußballer zum Einsatz gebracht. Sein Name: Junior Moraes, gebürtiger Brasilianer, nunmehr frisch gebackener ukrainischer Staatsbürger.
Der Rest ist Geschichte: Luxemburg schloss sich dem portugiesischen Verband an und legte Protest gegen die Wertung der Begegnung ein. Laut internationalen Regularien muss ein Spieler fünf Jahre ununterbrochen in einem Land leben, ehe er bei einem Verbandswechsel die Spielberechtigung erhalten kann. Bei Moraes war dies nicht der Fall. Er war während vier Monaten im Ausland. Doch für die ukrainischen Behörden hat jemand dauerhaft seinen Wohnsitz in der Ukraine, wenn er mehr als die Hälfte des Jahres dort lebt. Eine Bedingung, die Moraes erfüllt.
Holtz: Protest hat keinen Einfluss auf das Publikum
Bekanntlich lehnte die UEFA in einer erste Phase die Beschwerden Portugals und Luxemburgs ab. Beide Nationen gingen in Berufung, über die am 18. Juni geurteilt wird. Die Ukraine riskiert zwei Forfait-niederlagen und damit den Verlust von vier Punkten. Die Emteilnahme wäre damit gefährdet.
Vor diesem Hintergrund findet am Pfingstmontag in Lviv das Rückspiel zwischen beiden Ländern statt. Bis gestern war das Spiel in der ukrainischen Presse allerdings noch kein allzu großes Thema. Die Begegnung gegen Serbien am Freitagabend, das gemeinsam mit der Ukraine und Portugal einen der beiden Emstartplätze der Gruppe B anpeilt, stand im Fokus.
Luxemburgs Nationaltrainer Luc Holtz glaubt nicht, dass der Protest Einfluss auf das Spiel am Montag haben wird. „Das Publikum wird seine Mannschaft unterstützen wie sonst auch. Nicht mehr und nicht weniger.“Für die gestrige Begegnung gegen Serbien war die zur Euro 2012 gebaute Arena in Lviv ausverkauft. Wie viele Zuschauer es gegen Luxemburg sein werden, hängt auch vom Resultat gegen Serbien ab.
Holtz kann am Montag voraussichtlich wieder auf Chanot zurückgreifen. Auf der Gegenseite fehlt Junior Moraes. Er stand zwar im vorläufigen Kader, fehlt aber im endgültigen Aufgebot der Ukraine für die Spiele gegen Serbien und Luxemburg. Er sei verletzt, heißt es.
Junior Moraes fehlt im Aufgebot der Ukraine für das Spiel gegen Luxemburg. Er sei verletzt, heißt es.