„Ich bin sehr zuversichtlich“
Kevin Geniets will sich trotz Gesamtrang neun nicht zu weit aus dem Fenster lehnen
Rosport. Die zweite Etappe der Skodatour de Luxembourg ging an einen Ausreißer. Der Niederländer Pieter Weening (Roompot) beschreibt die harten letzten Kilometer, während sich Kevin Geniets weiterhin über seine gute Form freut. Pieter Weening (Roompot/1.): „Ich habe die Pedalen ganz einfach fester gedrückt als die Konkurrenten (lacht). An dem Anstieg 15 km vor Ziel habe ich mir keine Fragen gestellt und die letzten Reserven mobilisiert. Normalerweise bin ich in längeren Anstiegen ziemlich gut. Ich habe also attackiert. Das war meine einzige Chance. Ich musste verhindern, dass es zu einem Massensprint kommen würde. Ich bekam ein paar Begleiter und schlussendlich konnte ich zusammen mit dem Fahrer des FC Porto (Joaquim Silva) vorne bleiben. Im letzten Kilometer holte ich noch einmal an der ganz leicht ansteigenden Passage alles aus mir heraus. Ich hängte meinen Gegner ab und fuhr dann mit vollem Risiko durch die letzten Kurven. Ein paar Meter Vorsprung konnte ich ins Ziel retten. Ich hatte mir vorgenommen, zu attackieren, allerdings musste ich auch gute Beine haben, um diese Taktik umzusetzen. Der heftige Wind spielte uns in die Karten. Morgen (heute) fällt die Entscheidung am letzten Anstieg. Ich habe durchaus Ambitionen. Meine Teamkollegen Maurits Lammertink (NL) und Huub Duijn (NL) sind ebenfalls in Form. Diese Jungs sind eher Puncher, während ich ein klassischer Kletterer bin. Mal abwarten, was am Wochenende noch so möglich ist.“ Kevin Geniets (Team Lëtzebuerg/49.): „Das Finale war sehr hart und es herrschte eine ganze Menge Wind. Cofidis konnte das Rennen nicht mehr kontrollieren, diese Tatsache machte den Wettkampf sehr hektisch. Es war chaotisch. Laporte war zum Schluss ziemlich isoliert und wurde von allen Seiten attackiert. Es war ein harter Tag und ein sehr offenes Rennen. Der Wind erschwerte das Geschehen. Die letzten 40 km hatten es wahrlich in sich. Ich habe versucht, mich ständig ganz vorne aufzuhalten. Ich bin ein paar Mal in kleine Gruppe gesprungen, konnte allerdings auch nicht jedes Mal dabei sein. Zum Schluss ist es halt ein Pokerspiel. Wer wird wieder eingeholt? Wer kann es schaffen? Es war ein guter Tag. Die Beine fühlen sich bislang richtig gut an, ansonsten würde ich wohl nicht unter den Top Ten stehen. Ich bin sehr zuversichtlich, will mich allerdings nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Ich weiß nur, dass die Form passt. Ich hoffe, dass ich Spaß haben werde.“ Pit Leyder (Leopard/10.): „Das Rennen war zu Beginn nicht sehr schnell. Als es zum ersten Mal über die Ziellinie ging, wurde vorne das Tempo erhöht. Im ersten Berg war es sehr stressig, jeder wollte sich in eine gute Position bringen. 30 km vor dem Ziel setzte sich eine Gruppe von elf Fahrern ab, zu der ich auch gehörte. Mein Ziel war es, mit einem kleinen Vorsprung in den zweiten Anstieg reinzufahren. Leider ist der Plan nicht aufgegangen. Ich fühlte mich während des ganzen Rennens gut. Am Samstag endet die Etappe quasi bei mir zu Hause. Das verleiht mir natürlich zusätzliche Motivation. Entscheidend wird sein, wie ich den Härebierg hoch komme. Ein Platz in den Top 20 wäre schön.“ Tom Wirtgen (Wallonie-bruxelles/40.): „Die Etappe war zu Beginn ziemlich langweilig. Das Spitzentrio hatte sich schnell geformt, wurde aber 40 km vor dem Ziel wieder eingefangen. In den Anstiegen wurde sehr aggressiv gefahren. 5 km vor dem Ziel waren noch zwei Fahrer vorne und Weening setzte sich durch. Wir wollten Planckaert gut platzieren. Mit Rang vier ist uns das gut gelungen. Wegen des starken Windes war es im Peloton sehr unruhig. Ich hab sehr viel Energie verbraucht, um wieder an die zwei Ausreißer (Weening und Silva) heranzufahren. Die beiden haben eine hervorragende Leistung abgeliefert.“ Jan Petelin (Differdingen/77.): „Im letzten Anstieg versuchte ich zu attackieren. Leider war ich nicht erfolgreich. Das Team Lotto-kern Haus wollte ständig die Verfolgergruppe sprengen. Warum es nicht mit uns zusammen arbeiten wollte, bleibt mir ein Rätsel.“Zt/jg