Luxemburger Wort

Nadal stürmt ins Finale

Bei den French Open greift der spanische Tennisprof­i nach seinem zwölften Titel

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Paris. Roger Federer (Weltrangli­stenpositi­on: 3) wirkte frustriert. Der Wind wirbelte in Böen über den Platz und den Spielern auch den Sand in die Augen – und er kam im Klassiker gegen Rafael Nadal (2) mit den widrigen Bedingunge­n überhaupt nicht zurecht. Bisweilen habe er sich gefühlt, als ob er die „Kontrolle verliere“, berichtete er, „du kommst an den Punkt, an dem du hoffst, dass dein Schlag sitzt und du nicht lächerlich ausschaust“. Am Ende stellte er dann lapidar fest: „Ich habe schlecht gespielt.“

Der König von Roland Garros dagegen behielt den Durchblick, auch wenn der Wind die rote Asche aufwirbelt­e. Mit 6:3, 6:4, 6:2 gewann Nadal in unwiderste­hlicher Manier das 39. Duell mit dem Grand-slam-rekordsieg­er, er zog damit bereits zum zwölften Mal in das Endspiel der French Open ein. Der Gegner wird erst am Samstag Nachmittag feststehen: Das zweite Halbfiale zwischen dem topgesetzt­en Novak Djokovic (SER) und dem an vier gesetzten Dominic Thiem musste aufgrund des Wetters beim Stand von 1:1 in den Sätzen und 3:1 für den Österreich­er abgebroche­n und verschoben werden.

Bei seinen bisherigen elf Finalteiln­ahmen ging Nadal stets als Sieger vom Court Philippe Chatrier. „Auf Sand gibt es keinen, der ihm auch nur entfernt nahe kommt“, sagte Federer. Ganz so leicht, wie es aussah, sei es nicht gewesen, behauptete Nadal hinterher. „Gegen Roger ist es immer schwierig“, sagte er, „mit dem Wind war es noch schwierige­r“. Federer suchte keine Ausreden. „Es war windig für beide, aber er war besser. Kein Zweifel, ich hatte Minichance­n, aber es war zu wenig“, sagte er.

Das Match war phasenweis­e hochklassi­g, es gab grandiose Ballwechse­l, es war nicht ganz so einseitig, wie das Resultat nach 2.25' vermuten ließ.

Klare Bilanz

Federer hatte in Roland Garros 2009 gewonnen – damals aber war Nadal im Achtelfina­le an dem Schweden Robin Söderling gescheiter­t. In den Jahren 2006, 2007, 2008 und 2011 verlor der Schweizer das Endspiel gegen seinen ewigen Rivalen. „Es gibt immer eine Chance“, hatte der Grand-slamrekord­sieger (20) dennoch betont, „jedes Match muss erst gespielt werden, bevor es entschiede­n ist“. Jeder wisse, „dass es hart werden wird“gegen Nadal, „aber man weiß ja nie“: Nadal könne ja ein Problem haben.

Nadal hatte kein Problem, und Federer blieb nur die Anerkennun­g für den ewigen Rivalen, gegen den er nun die letzten sechs Duelle auf der roten Asche von Roland Garros verloren hat. Ob es ein Wiedersehe­n am Bois de Boulogne geben wird, vermochte Federer nicht zu prophezeie­n. sid

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Foto: AFP Rafael Nadal kommt am Freitag besser mit dem Wind zurecht.

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