Olympia rückt näher
Bogenschützen wollen ihre Form bei der WM in 's-hertogenbosch unter Beweis stellen
's-hertogenbosch. Am 29. August 2018 schrieben die Luxemburger Recurveschützen Geschichte. Nach einem beeindruckenden Lauf bei den Europameisterschaften in Legnica (PL) – Jeff Henckels (Weltranglistenposition: 87), Pit (140) und Joe Klein (199) behaupteten sich gegen Österreich, Frankreich, Großbritannien und Spanien – holten die Flta-schützen die Bronzemedaille. Von Montag an möchte sich das gleiche Team erneut beweisen, diesmal bei den Weltmeisterschaften in 's-hertogenbosch (NL). Neben Medaillen werden dort nämlich auch Quotenplätze (acht Teams und vier Einzelplätze) für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio (JPN) vergeben.
Dass die Herausforderung keine kleine ist, dessen sind sich die Flta-schützen bewusst. „Das ist die größte WM, die es bisher im Bogenschießen gab. Es treten insgesamt 90 Teams an, sodass es schwierig sein wird, einen Platz unter den ersten Acht zu ergattern“, betont Henckels, der 2004 und 2012 als bis dato achter und letzter Luxemburger Olympialuft schnuppern durfte.
Es treten insgesamt 90 Teams an, sodass es schwierig sein wird, einen Platz unter den ersten Acht zu ergattern. Jeff Henckels
Abschrecken tut dies die Luxemburger Auswahl allerdings nicht: „Im Sport ist nichts ausgeschlossen und spätestens seit der EM wissen wir, was in uns steckt. Sicher ist aber, dass das gesamte Team einen perfekten Tag erwischen muss“, so Henckels.
„Wichtig ist, dass wir den Sprung in die K.-o.-runden schaffen. Ab dann ist alles möglich“, gibt sich Teamkollege Pit Klein optimistisch.
Zwei Debütanten
In der nicht-olympischen Bogenklasse Compound gehen mit Gilles Seywert (55), Timo Bega (179), Arnaud Hocevar (223) und Mariya Shkolna (43) vier Flta-schützen an den Start. Seywert konnte zuletzt mit ordentlichen Resultaten überzeugen und hofft in den Niederlanden auf gute Verhältnisse.
„Ich befinde mich momentan in starker Verfassung und habe nach erfolgreichen Trainingseinheiten mit Alistair Whittingham das nötige Selbstvertrauen. Die Konkurrenz ist allerdings noch stärker und ausgeglichener als bei meinem fünften Em-platz vergangenes Jahr. Ich wünsche mir optimale Witterungsbedingungen, die mir sowohl im Einzel- als auch dem Team im Mannschaftswettbewerb zugutekommen würden“, blickt der 35-Jährige voraus.
Bega sorgte in der vergangenen Sommersaison für einen wahren Paukenschlag bei den Juniorenweltmeisterschaften in der Fieldklasse. Nach starken Leistungen stand der 20-Jährige am Ende ganz oben auf dem Podium und feiert nun seine Premiere bei den Senioren: „Es ist meine erste ‚richtige‘ WM, daher nutze ich diese prinzipiell, um Erfahrungen zu sammeln. Ich mache mir keinen Druck und habe daher auch keine konkrete Zielsetzung.“
Für Hocevar, der 2018 bereits Mitglied der Em-auswahl war, sind es ebenfalls die ersten Weltmeisterschaften. Shkolna pulverisierte zuletzt auf nationaler Ebene einen Landesrekord nach dem anderen. Sie möchte ihre gute Form nun auch international unter Beweis stellen. „Ich erhoffe mir einen Rang unter den besten 40, um so eine gute Ausgangsposition für die entscheidende Phase zu haben. Voraussagen mache ich nur ungern, ich weiß aber, dass ich bei guter Tagesform durchaus einige Matches gewinnen kann“, so die Weltranglisten-43., die sich außerdem auf die Mixed-konkurrenz freut.
Am Montag steht von 10 Uhr an zunächst die Qualifikation im Recurve auf dem Programm, ehe es am Dienstag für die Compoundschützen ernst wird.