Ziel erreicht
Die von Cargolux transportierten Beluga-wale sind in der isländischen Hauptstadt Reykjavik angekommen
Shanghai/reykjavik. Aus der Gefangenschaft ins weltweit erste Freiwasserreservat für Belugawale: Zwei Belugas sind gestern von China nach Island umgezogen. Die beiden weiblichen Weißwale mit den Namen Little Grey und Little White legten die rund 10 000 Kilometer lange Reise per Lastwagen, Flugzeug und Fähre zurück. Die luxemburgische Frachtfluggesellschaft Cargolux machte sich eine Ehre daraus, die beiden Tiere unter bestmöglichen Bedingungen über die mehrere tausend Kilometer lange Distanz zwischen China und Island zu fliegen.
Für ihren Umzug sind sie am frühen Mittwoch an Bord eines Cargolux-frachtfliegers in Shanghai abgehoben, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft mitteilte. Der Lufttransport sollte knapp elf Stunden dauern. Vor der Landung in der isländischen Hauptstadt Reykjavik drehte die 747 mit den beiden Meeressäugern unweit der Insel Heimaey südlich von Island eine „Ehrenrunde“über der Bucht, wo die beiden Tiere nach ihrer langen Odysee wieder in Freiheit ausgesetzt werden sollen – so, als wolle man den Walen die seltene Gelegenheit bieten, sich ihre neue Heimat aus der Luft anzuschauen. Anschließend setzte der Cargoflieger zum Landeanflug auf dem rund 100 Kilometer entfernten Flughafen an.
In dem Schutzgebiet vor der Insel Heimaey (Westmännerinseln) im Süden Islands sollen die Wale in einer natürlichen Umgebung leben können, teilte die Umweltschutzorganisation Sea Life Trust mit. Ihr früheres Zuhause war ein Unterhaltungspark in China – nun sollen sie die ersten Bewohner des neuen Freiwasserreservats werden. Die beiden zwölf Jahre alten Belugas aus dem Changfeng Ocean World in Shanghai waren die meiste Zeit ihres Lebens in Gefangenschaft. Sie wurden zuvor auch für Unterhaltungsshows im Meeresaquarium eingesetzt.
Little White und Little Grey werden am Ende ihrer 24-stündigen Reise in der eigens bereitgestellten, 32 000 Quadratmeter großen und bis zu zehn Meter tiefen Bucht vor der isländischen Insel Heimaey ausgesetzt. In Zukunft sollen sie dort auch Gesellschaft bekommen: Sea Life Trust plant, weitere gerettete Belugas in der Bucht auszusetzen. dpa/lrs/sc/tj